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Der Gott des Gemetzels

Film von Roman Polanski, 2011, 79 Minuten. U.a. mit Kate Winslet, Jodie Foster, John C. Reilly und Christoph Waltz.

 

Ein bitterböses Kammerspiel in dem zwei wohlerzogene Ehepaare eine Unstimmigkeit ausräumen wollen - doch die höfliche Diskussion eskaliert völlig.

Kate Winslet und Christoph Waltz, Jodie Foster und John C. Reilly spielen in Roman Polanskis Film, der auf Yasmina Rezas Theaterstück "Der Gott des Gemetzels" beruht, zwei Ehepaare, die durch einen gewaltsamen Streit ihrer Teenie-Söhne aneinandergeraten. Wie immer bei Reza geht es um die Dekonstruktion der bürgerlichen Oberflächen. Und wie immer wird diese Zerstörung mit einer Mischung aus Grausamkeit und Slapstick betrieben.

Eigentlich wollen die konservativ adretten Cowans die sich angestrengt liberal gebenden Longstreets nur besuchen, um sich im Namen ihres Sohnes zu entschuldigen. Aber aus einer Meinungsverschiedenheit entwickelt sich ein Streit, aus dem Streit eine Schreierei, aus der Schreierei ein Krieg der Selbst- und Weltbilder. Es wird viel Kuchen gegessen und viel Whisky getrunken bei dieser Schlacht der Paare und der Geschlechter, irgendwann erbricht sich Kate Winslet in hohem Bogen auf den Tisch. Eine geysirhafte Entladung, bei der eine Frau ihre Wut, ihren Frust, ihr Leben auskotzt - mitten auf Jodie Fosters teure Kunstbände, die als Insignien verbissener Bildung ebenfalls irgendwie zum Kotzen sind.

Links: Der Gott des Gemetzels

EINTRITT: € 7,00