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Copie Conforme

Film von Abbas Kiarostami, F/I 2010, 106 Minuten.
U.a. mit Juliette Binoche und William Shimell.


Der Film erzählt von einer Begegnung zwischen einem Mann und einer Frau in einem kleinen italienischen Dorf im Süden der Toscana. Es ist eine gewöhnliche Geschichte, wie sie jedem überall passieren könnte.

Großes Aufhebens wurde davon gemacht, wie und inwiefern Abbas Kiarostamis jüngster Film Copie Conforme sich von seinen davor entstandenen Arbeiten unterscheidet – dass es sich sowohl um seinen ersten Langspielfilm handelt, der außerhalb des Iran gedreht wurde, um seinen ersten Film, in dem ein Star auftritt. Der Star, um den es sich bei Copie Conforme handelt, ist Juliette Binoche, die schon mehrfach die Zusammenarbeit mit originellen, wagemutigen internationalen Spitzenregisseuren gesucht hat.

Der Film spielt in der Toskana und schildert einen Tag im Leben einer aus Frankreich stammenden Antiquitätenhändlerin und eines englischen Autors, der in Italien ist, um sein neues Buch zu bewerben, in dem es um Original und Fälschung in der Kunst geht. Er hält einen kurzen Vortrag, anschließend besucht er sie in ihrem Geschäft, und sie fahren in ein nahes Dorf, und die ganze Zeit hindurch reden sie über alles Mögliche: Kunst, Arbeit, Kinder, Männer, Frauen, Liebe, Glück. In einem Café geht der Wirt davon aus, dass der Schriftsteller der Ehemann der Antiquitätenhändlerin ist. Ist es denkbar, dass sich die Frau in einem größeren Irrtum über die Natur ihrer Beziehung zu dem Mann befindet, als wir im Publikum dies sein können?

In Copie conforme geht es um eine ganze Reihe von Fragen hinsichtlich der Beziehungen zwischen Männern und Frauen, zwischen Leben und Kunst, Anwesenheit und Abwesenheit, Realität und Repräsentation. Der Film bietet auch exzellentes Schauspiel – vor allem von Binoche, die dafür verdientermaßen 2010 in Cannes als beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde.