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To the english description as well as further details of Landscape Opera
Manuskript der DLR Sendung vom 25. Aug. 2009. Autor: Florian Neuner
Central Conservatory of Music Beijing, China - Video.
Eine Oper auf dem Lande ist etwas anderes, als eine Oper in der Stadt. Es geht nicht darum, eine ortsfremde Kunst auf das Land zu projizieren, sondern die Landschaftsoper Ulrichsberg soll zum überwiegenden Teil aus dem bestehen, was schon da ist: Die Umgebung und die Ressourcen Ulrichsbergs sind das Material, das Libretto, der Inhalt dieser Oper, deren Struktur geprägt wird vom Land, von der Landschaft, und vom am Land Üblichen. Modell für die Landschaftsoper ist daher das ländliche Fest, - vielmehr als die höfische oder städtische Oper.
Das Gesamtprojekt setzt sich aus einer Anzahl von unabhängigen Aktivitäten und Gestaltungen zusammen, die die sieben Akte der Oper bilden, wobei jeder Akt ein völlig unterschiedliches und unabhängiges Ereignis darstellt, jeder Akt im Grunde eine eigene Kunstform (Baumpflanzung, Wanderkarte, Fieldrecordings, Videoinstallation, Computerklavier, Schülerprojekt, Konzert) darstellt.
Akt 1 erstreckt sich über das ganze Jahr 2009 (und darüberhinaus). Die anderen Akte sind für einige Wochen, Tage oder auch nur Stunden konzipiert. Andauernde Akte haben z.B. installativen Charakter, kürzere Akte sind eher Performances. Höhepunkt und Finale des gesamten Projektes ist am verlängerten Wochenende 11. bis 14. Juni 2009. Nur in diesem Zeitraum sind (fast) alle Akte gleichzeitig zu erleben und zusätzlich finden an diesen Tagen die konzertanten Teile statt: Ein ortsbezogenes Improvisationskonzert der Gruppe Contest of Pleasures am 12. Juni im Jazzatelier und das große Abschlusskonzert zur Oper mit Solistenensemble und Sinfonieorchester am 13. Juni in der Ulrichsberger ESV-Halle an der großen Mühl.
„Landschaftsoper“ ist der Versuch eines kreativen Neubeginnes innerhalb der Musikform Oper.
PETER ABLINGER, geboren 1959 in Schwanenstadt/OÖ., 1974-82 Grafikstudium in Linz, Jazzklavier in Graz, Studium der Komposition in Graz und Wien bei Gösta Neuwirth und Roman Haubenstock-Ramati; lebt seit 1982 in Berlin. Konzerte u.a. bei der Bienale Venedig, den Berliner Festwochen, Wien Modern, dem Festival of Vision Hong Kong und Installationen im Offenen Kulturhaus des Landes Oberoesterreich, Neue Galerie der Stadt Graz, Haus am Waldsee Berlin, Santa Monica Museum of the Arts. Webseite: http://ablinger.mur.at
1. Akt:
RAHMENHANDLUNG, Arboretum Seitelschlag
Ein klingender Baumgarten. Eine Komposition für 20 Bäume und Wind.
Baumpflanzung nach akustischen Gesichtspunkten auf Wiesen und Äckern östlich des Dorfes Seitelschlag nahe Ulrichsberg. Die Pflanzung befindet sich entlang des Güterweges von Berdetschlag nach Seitelschlag auf der Kuppe kurz vor Erreichen des Dorfes Seitelschlag. Die spezielle Anordnung der Bäume ermöglicht die Wahrnehmung der Tatsache, dass unterschiedliche Baumarten im Wind unterschiedliche Formen von Baumrauschen produzieren („Šumava“ der tschechische Name für den Böhmerwald, heißt wörtlich übersetzt „Rauschen“). Ökologie und Konzeptkunst vereinbaren sich hier in programmatischer, sich kurzlebiger Trends versagender Nachhaltigkeit.
Die Pflanzung erfolgte am 8. April 2008. Die volle Entfaltung des klingenden Arboretums ist aber im Grunde erst eine Menschen-Generation später zu erfahren, wenn die Bäume ihre volle Wuchshöhe und ihr Volumen zur Gänze erreicht haben.
Die unterschiedlichen Baumabstände sowohl vom Weg als auch untereinander sind aufeinander abgestimmt und berücksichtigen sowohl die unterschiedlichen Lautstärken einzelner Baumarten als auch ihre jeweilige Klangfarbe des Rauschens im Wind.
Von einem einzigen Punkt aus, dem Kardinalpunkt, welcher in südlicher Richtung, an einem Weg, 781m weit weg vom entferntesten der 20 Bäume liegt, erscheint die Perspektive teilweise aufgehoben: Nähere und entferntere Bäume erscheinen alle "ohne Überschneidungen", in gleichem Abstand voneinander aufgefädelt.
DANK den Grundbesitzern Binder Walter und Barbara, Egginger Walter, Kasper Günter und Sabine, Lang Walter und Gertrude, Löffler Rudolf und Maria, Niederleitner Andrea, Pühringer Rupert und Elisabeth, Wögerbauer Bernhard und Roswitha, Zoidl Christian und Karin sowie Bezirksoberförster Ing. Rupert Fartacek, DI Silke Liebegott/Firma Reitinger, Helmut Lachtner und DI Dr. Martin Kastner (Agrarbezirksbehörde) und Hofrat Prof. Dr. Wilfried Dunzendorfer (Bezirksbeauftragter für Natur- und Landschaftsschutz).
Organisatorischer Hinweis für Nichtwanderer/PKW-Benutzer: Das Auto kann beim Gasthof "Anderswo" im Ort Seitelschlag geparkt werden.
Google-Maps-Link zum Standort | Fotos zum Konzept | Bild- und Tonaufnahmen
Siehe auch:
Peter Ablinger - Arboretum Seitelschlag
/ INMM_Darmstadt
2. Akt:
KULISSE, Wanderkarte
in und um Ulrichsberg.
Eine Wanderkarte für einen Hörweg in 14 Stationen. Der Hörweg besteht aus einer großen Landschaftsrunde und einer kleinen Ortsrunde. Entlang des Wegs befinden sich insgesamt 14 Stationen, die in der Karte markiert und beschrieben sind und als Hörvorschläge zu verstehen sind.
In der Zeit von 30. 4. bis 14. 6. 2009 waren diese Stationen mit einem Sitzbankerl ausgestattet. Bei jedem Sitzbankerl war ausserdem ein Hörbuch in das der Wanderer eintragen konnte, was an Klängen, Geräuschen und akustischen Ereignissen gerade zu hören war – und zwar möglichst mit genauer Zeitangabe, sodass durch die verschiedenen Beiträge eine kleine Dokumentation über die jeweilige Station enstand. Die Hörbücher liegen im Jazzatelier Ulrichsberg zur Einsicht auf.
(Vervielfältigung der Karte mit Genehmigung des BEV - © BEV 2008, T2008/51959 unter Verwendung einer Creative Commons CC BY 4.0. Lizenz.)
Siehe auch: Peter Ablinger - Schilderungen
3. Akt:
DIE MELODIE, Klangarchiv
30.4. - 14.6. in der Jazzateliergalerie
In den Jahren 2007 bis 2009 haben Einzelpersonen und Aufnahmeteams mit Mikrophon und Aufnahmegerät Audiomaterial für ein akustisches Portrait von Ulrichsberg und Umgebung gesammelt. Eine umfangreiche Audiothek entsand, die die verschiedenen Facetten der akustischen Um- und Mitwelt Ulrichsbergs dokumentiert. Nicht das Besondere ist es, was aufgenommen wurde, sondern die ganz alltägliche Geräuschkulisse des Ortes Ulrichsberg.
Eine Auswahl dieser Aufnahmen wurde auf CDs festgehalten und in der Zeit vom 30. April bis zum 14. Juni 2009 nach verschiedenen Themen geordnet in den Galerieräumen des Jazzatelier Ulrichsberg präsentiert. Das vollständige Archiv ist weiters in MP3-Qualität über das Internet gratis downloadbar.
Aufnahmen: Feichtmair Tanja, Fischer Barbara, Pröll Fredi, Winter Uli, Holnsteiner Sebastian, Fischer Alois. Edition der Aufnahmen: Bill Dietz.
DANK: klingt.org (Webspace).
Öffnungszeiten des Klangarchives in der Jazzateliergalerie: Während des Ulrichsberger Kaleidophones (30.4. - 3.5.2009) und am 6.6.2009 jeweils von 12.00 bis 22.00 Uhr. Weiters von 11. bis 13.6.2009 und an allen Sonntagen in der Zeit vom 30.4. bis zum 14.6.2009 jeweils von 14.00 bis 18.00 Uhr.
Siehe auch: Peter Ablinger - Das Buch der Gesänge
4. Akt:
DER TEXT, Videokapelle
6.6. - 14.6. im Pfarrzentrum Ulrichsberg
Unter der Leitung der Kamerafrau Judith Hasleder (geb. 1982 in Pregarten, dzt. Studium an der Filmakademie Wien) führte im Sommer 2008 ein Filmteam eine Reihe von Interviews mit 18 Ulrichsbergern und Ulrichsbergerinnen durch.
Im Mittelpunkt des Interesses stand bei diesen Interviews weniger das Besondere der konkreten Aussagen, sondern die Personen sollten einfach sprechen. "Irgendetwas“, das, was sie eben so sagen, „ihren“ Text, der gleichzeitig der Text, das Libretto der Oper ist.
Das daraus entstandene Video bildet einerseits die Basis für die Solistenensemble-Komposition des letzten Aktes und war andererseits in der Zeit vom 6. bis zum 14. Juni 2009 im Pfarrzentrum Ulrichsberg in einer dialogischen Inszenierung auf drei gleichzeitigen Videowänden zu sehen.
Die interviewten Personen: Pröll Martina, Berger Gabriele, Kniewasser Ludwig, List Marianne, Bindl Rudolf, Hofrat Prof. Dr. Wlasaty Siegried, Fischer Alois, Urmann Wolfgang, Berger Angela, Fuchs Barbara, Vzbgm. Thaller Josef, Auer Raphael, Pröll Paul, Puch Barbara, Feichtmair Tanja, Wuschko Marlene, Leitner Anita und Gruber Florian.
Team: Regie/Kamera: Judith Hasleder; Schnitt: Markus Kircher; Ton: Manuel Grandpierre; Licht: Arnold Graggaber; Präsentation, Technik und Screenarchitektur: Stefan Mittlböck-Jungwirth-Fohringer; Visuelle Applikation: Woeishi Lean. Dank an Familie Hasleder, Georg Puchner, Daniel Berger, Walter Kindler, Karin Macher, Peter Mayer, Gerhard Kirchner, Horst Pitschuch, Wolfgang Reiter, Franz Bruckner, Franz Rampftl, Alina Tretinjak und die 18 Ulrichsberger und Ulrichsbergerinnen die sich für Interviews zur Vergügung gestellt haben.
Öffnungszeiten der Videoinstallation im Pfarrsaal Ulbg: Erstmals am 6.6.2009 von 19.00 - 22.00 Uhr. Weiters am 7.6. und 11. bis 14.6.2009 jeweils von 14.00 bis 18.00 Uhr.
Fotos | Videostills | Videokapelle - Das Video
5. Akt:
DIE BEGLEITUNG, Schaufensterstück
6.6. - 14.6. im Schaufenster des Autohauses Renault Krendel in Ulrichsberg
Ein interaktives, computergesteuertes Klavier ist mit einem Mikrofon verbunden, das die alltäglichen Betriebsgeräusche der Ulrichsberger Hauptstraße einfängt. Das Klavier überträgt in Echtzeit diese Geräusche, gibt diese über die Tastatur wieder.
"Ein Schaufenster, drinnen das computergesteuerte Klavier, draußen, über dem Schaufenster ein Mikrofon, das die Klänge von der Strasse an den Computer weiterleitet, der diese in Echtzeit auf Klaviertöne überträgt. Das Klavier spielt also das, was draußen gerade passiert. Die Besucher befinden sich ebenfalls drinnen und sehen durch das Schaufenster gleichzeitig das, was das Klavier in chromatische Klänge überträgt. Der Zusammenhang zwischen dem Gesehenen und dem Gehörten ist unterschiedlich offensichtlich: Manchmal sind die Klaviertöne und das Geschehen auf der Strasse ganz leicht miteinander zu identifizieren, manchmal bleibt der Zusammenhang ein Rätsel. Immer aber können wir unseren eigenen Versuch beobachten, überhaupt einen Zusammenhang herstellen zu wollen (- zumindest solange wir uns auf das Stück konzentrieren). Und das als Wahrnehmungsarbeit beobachten, was uns normalerweise als Selbstverständlichkeit gar nicht auffällt: die Arbeit unseres Gehirns an der Synchronizität von Sehen und Hören." (Peter Ablinger)
Konstruktion und Aufbau: Winfried Ritsch, Institut für Elektronische Musik und Akustik, Graz.
Software-Entwicklung: Thomas Musil, Institut für Elektronische Musik und Akustik, Graz
Öffnungszeiten: Erstmals am 6.6.2009 von 19.00 bis 22.00 Uhr. Weiters am 7.6. und 11. bis 14.6.2009 jeweils von 14.00 bis 18.00 Uhr.
Siehe auch: Peter Ablinger - Schaufensterstück
6. Akt:
GENERALPROBE, Schülerprojekt
30.4. - 14.6. in der Jazzateliergalerie
Schüler der Volksschule Ulrichsberg verwenden aufgenommenes Audiomaterial als Grundlage für kurze Performances.
Mögliche Umsetzungen wie "Körperorchester" (= Interpretation der Aufnahmen mit den Stimmen und Körpern der Schüler) oder "Hörskripte" (= Anfertigung und Vortrag von Texten wie Aufsätze, Sätze oder Wörter zu den Aufnahmen) wurden im Schuljahr 2008/2009 erkundet und geprobt.
Die Präsentation der Ergebnisse erfolgte am 6. Juni 2009 um 20.00 Uhr in der Pausenhalle der Volksschule Ulrichsberg.
Team Volksschule Ulrichsberg: / Dir. Renate Schietz, Romana Sailer, Barbara Zoidl, Margit Pfoser, Maria Stockinger, Christa Karlsböck, Karin Jung-Pröll sowie Gudrun Nobis und Christine Haselsteiner.
Intermezzo:
CONTEST OF PLEASURES, Konzert
Freitag 12.6.2009, 20.00 Uhr im Jazzatelier Ulrichsberg.
Das Improvisationstrio „The Contest of Pleasures“, bestehend aus Axel Dörner, John Butcher und Xavier Charles, konzipierte gemeinsam mit den beiden Elektroakustikern Jean Pallandre und Laurent Sassi ein Konzert.
Ausgangsmaterial waren verschiedene Arten von Audioaufnahmen die in den Tagen vor dem Konzert in Ulrichsberg angefertigt wurden. Die Aufführung bestand letztlich aus einem Mix dieser per Zuspielung hörbar gemachten Aufnahmen und der Live-Improvisation des Trios.
Mitwirkende: John Butcher, Saxophone; Axel Dörner, Trompete; Xavier Charles, Klarinette; Laurent Sassi und Jean Pallandre, Fieldrecordings, Klangmanipulation und Klangregie.
Details zum Konzert.
7. Akt:
PERSONEN DER HANDLUNG, ein Fest
Samstag 13. Juni 2009, 20.00 Uhr in der ESV-Halle Ulrichsberg
Der zentrale Akt der Oper, das Konzert in der Ulrichsberger ESV-Halle, am Sportplatz an der Großen Mühl. Das Programm bestand aus installativen und konzertanten Aktionen die Einheimisches und Auswärtiges, Traditionelles und Modernes, Vertrautes und Ungewöhnliches zu einem gemeinschaftlichen Fest verbanden. Bier gab’s auch dabei.
Programm:
Weiße Wäsche:
Ein Labyrinth aus auf langen Schnüren aufgehängten großen weißen Laken, im selben Maße Sichtbehinderung wie Einstimmung auf das Hören. (Nebenstehender Link führt zu einem Film über eine realisierte Weiße Wäsche-Variante für das Haus am Waldsee, Berlin 2008. Film: Peter Ablinger). Siehe auch: Peter Ablinger - Weiße Wäsche
18 Ulrichsberger / Tänze:
Für Kammerensemble und 18 Stimmen.
Ensemble09 und die Stimmen von 18 UlrichsbergerInnen.
Leitung: Edo Micic. Dauer: 43 Minuten.
Das Ensemble09 präsentiert unter der Leitung von Edo Micic eine akustische Portraitreihe von 18 UlrichsbergerInnen für aufgenommene Sprechstimmen und Live Ensemble. Ein virtuos konzertantes Ereignis auf Basis der Stimmen des 4. Akts, die hier nochmals in transformierter Gestalt erscheinen. Besetzung: 2 Violinen, Viola, Cello, Bass, Flöte, Klarinette, Oboe, Trompete, Horn, Posaune, Klavier u. Perkussion. Die 18 Stimmen: Pröll Martina, Berger Gabriele, Kniewasser Ludwig, List Marianne, Bindl Rudolf, Dr. Wlasaty Siegried, Fischer Alois, Urmann Wolfgang, Berger Angela, Fuchs Barbara, Vzbgm. Thaller Josef, Auer Raphael, Pröll Paul, Puch Barbara, Feichtmair Tanja, Wuschko Marlene, Leitner Anita und Gruber Florian.
Nachfolgend eine Auswahl aus den 18 Stücken (MP3s vom Konzert):
List Marianne: Heidelbeeren (1:24)
Bindl Rudolf: Die Feuerwehrfrau (1:54)
Dr. Wlasaty: Golfspielen (1:43)
Urmann Wolfgang: Das Fleisch (1:48)
Berger Angela: Das Handy (0:51)
Thaller Josef: Die schöne Landschaft, die tschechische Grenze, Ausländerfeindlichkeit (3:52)
Pröll Paul: Sechser und Spiesser (3:48)
Puch Barbara: Die Pizza (3:05)
Feichtmair Tanja: Das Türl (1:22)
Leitner Anita: Putzen (2:29)
Gruber Florian: Dahoam (0:58)
Das Fest, ein Sinfonieorchesterkonzert:
Für Sinfonieorchester und lokale Gruppen.
Gesamtleitung: Isabel Pérez-Requeijo. Dauer: 61 Minuten.
Ein Orchester aus Mitgliedern des Brucknerorchesters, der Ulrichsberger Blasmusik, der Stubenmusik Peilstein, Trio Broccoli, Gruber/Hartmann (atelier abstrait) und Tanja Feichtmair überträgt unter der Leitung von Isabel Pérez-Requeijo ausgewählte Takes der Klangarchiv-Aufnahmen aus Akt 3 auf den Orchesterapparat. Klänge der Umgebung (als Zuspielung parallel zu hören) verbinden sich mit klassischem und traditionellem Instrumentarium. Das Sinfonieorchester bildet dabei den denkbar feierlichsten Rahmen für das Allergewöhnlichste und Alltäglichste: Die Klänge und Geräusche, die ein/e Ulrichsberger/in täglich um sich herum hat: Supermarktkasse, Kirchplatz, Pendlerbus, Feuerwehrübung, Englischstunde.
Nachfolgend eine Auswahl einiger akustischer Szenen aus dem Stück "Das Fest" (MP3s vom Konzert):
„Ein X“ für 2 Musikschüler (0:10), „Amen“, eine Aufnahme aus dem Religionsunterricht, mit Orchester (0:06), „Rauschen“, Baumrauschen in den Farben A, E, I, O, U und eine Aufnahme von der Supermarktkasse, Orchester (10:55)
„Michlpolka“, Stubenmusik und Streicherglissando (2:00)
„Traktor“, eigentlich mehrere verschiedene Ulrichsberger Traktoren, Blasmusik (Detail, 1:45)
„Kirchplatz“, die Kirchenglocken von Ulrichsberg, Orchester (Detail, 3:11)
„Kompressor“, der typische statische Klang eines Kompressors, instrumentiert für Blasmusik (2:00)
Drei ineinander übergehende Szenen für Orchester: „Flugzeug“, das langsame Abwärtsglissando eines Flugzeugs, kontrapunktiert von langsam absteigenden Tönen der Celli und Kontrabässe (1:36), „Pendlerbus“, das morgendliche Warten auf den Bus nach Linz, das Eintreffen und Abfahren des Busses, Orchester (4:54), „Englischstunde“, durchgenommen werden gerade die Farben, Orchester (1:20)
Drei Szenen, ineinander übergehend, für Orchester, Blasmusik und wieder Orchester: „Kreissäge“, der typische Klang einer einzelnen Kreissäge, Orchester (0:40), „Baumsäge“, nicht weniger typisch, und wie schon beim „Traktor“, aus verschiedenen Aufnahmen und Baumsägen zusammengesetzt, Blasmusik (3:20), „Kreissäge, Refrain“, Orchester (0:30)
„Regen“, Regen fällt in schweren Tropfen auf das Blechvordach des Jazzateliers, ein Donner, der Regen nimmt zu, noch ein Donner, Szenenwechsel: der Regen geht zum Schluss plötzlich über in Applaus (4:16)
Tonleiter, Musikschüler solo (0:10), „Kuhzaun“, als Epilog der regelmäßige elektronische Impuls eines Kuhzauns, instrumentiert für die 30 Orchesterstreicher (1:02)
Videos vom Konzert.
Siehe auch: Peter Ablinger - Stadtoper Graz