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Jazzatelier Ulrichsbg
 
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Ulrichsberger Kaleidophon 2010

Freitag, 30. April bis Sonntag, 2. Mai 2010 im Jazzatelier Ulrichsberg

     
    Kaleidophonplakat

Fr, 30. April 2010 ab 19.00:
The Astronomical Unit
Hubbub
Duo 4M
Booklet
 
Sa, 1. Mai 2010 ab 17.00::
Lull
Streichtrio Kimmig-Studer-Zimmerlin
Jean-Luc Cappozzo & John Betsch
Kihnoua
 
So, 2. Mai 2009 ab 15.00:
Sydney/Graz/Berlin
Vorwolf
ACT: Anker/Taborn/Cleaver
Henry Threadgill Zooid

 

Hier gehts zu Fotos vom Festival:
Iztok Zupan
Groxpress
uli templin

 

 

             
 

PRESSE
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Das Kaleidophon 2009 brachte, nicht zuletzt wegen der Linz09-Kooperation, eine Fülle von Uraufführungen und ausgelagerten Sonderprojekten. Viel Finanz- und Arbeitsaufwand war da im Spiel und wir finden, ohne hier in übermäßiges Eigenlob verfallen zu wollen: Der Aufwand hat sich gelohnt! Das Kaleidophon 2010, es ist das fünfundzwanzigste, kehrt nun wieder zu genau den Umständen zurück, die für dieses Festival immer schon bestimmend waren: Low-Budget und Ehrenamt.

Wir haben nicht vor den 25er groß zu zelebrieren, aber, an dieser Stelle zumindest soviel dazu: Gäbe es nicht Jahr für Jahr 70 freiwillige, unbezahlte HelferInnen, es gäbe kein Kaleidophon. Auch die Finanzierung des Festivals ist nach all den Jahren - leider - noch immer alles andere als ein Selbstläufer. In diesem Sinne: Vielen Dank an all jene, die Jahr für Jahr ihr Bestes zum Gelingen beitragen - von der ehrenamtlichen Mitarbeit über die Gewährung von Förderungen und Sponsoringbeträgen bis zum Eintrittskartenkauf, ...

Das Programm des 2010er Kaleidophones bringt je vier Konzerte an drei Tagen; keine Auslagerung, alle Konzerte finden im Jazzatelier statt. Das Angebot reicht von jungen, noch zu entdeckenden Musikern wie Matthias Müller und Christian Marien von Astronomical Unit bis zu Fixsternen am Jazzhimmel wie Henry Threadgill und seinem Zooid-Quintett. Insgesamt ein bunter Querschnitt zeitgenössischen Musikschaffens: Jazz spielt eine Rolle, Neue Musik und Elektronik zumindest ansatzweise, und, wie immer wird das Ganze mit der großen Klammer namens Improvisation verbunden.

Viel Vergnügen!

 

 

 

 

     

 

     
  top   Astronomical Unit

Fr, 30. April, 19.00 im Jazzatelier:

THE ASTRONOMICAL UNIT

Matthias Müller, Posaune
Clayton Thomas, Kontrabass
Christian Marien, Perkussion

       
     

 
„The Astronomical Unit“ formierte sich 2007, nachdem Clayton Thomas von Australien nach Berlin gezogen war. Matthias Müller und Christian Marien blickten zu diesem Zeitpunkt schon auf eine langjährige Zusammenarbeit als Duo zurück.

Ausgehend von der im Duo erarbeiteten Dichte und Clayton Thomas’ charakteristischer Spielweise, erarbeitete sich das Trio schnell eine eigenständige Herangehensweise an Improvisierte Musik: „The Astronomical Unit“ spielen Musik, die beinahe klingt als wäre sie komponiert. Ihren freien Spielfluss lenken sie in Bahnen von formaler und struktureller Klarheit. Man hört ihnen ihr Bewusstsein für amerikanische Freejazz- und europäische Improvisations-Traditionen an, doch versuchen „The Astronomical Unit“ sich unentwegt neu zu erfinden und gefundene musikalische Übereinkünfte zu hinterfragen.

Matthias Müller, *1971, lebt seit 2004 in Berlin, spielt mit Improvisatoren wie Frank Gratkowski, Johannes Bauer, Matthias Schubert, Olaf Rupp, Christian Weber und Rudi Mahall. Seine Solo-CD „Bhavan“, die 2004 auf dem Label „Jazzhausmusik“ erschien, wurde von dem Chicagoer Musiker, Produzenten, Festivalmacher und Journalisten John Corbett produziert.

Clayton Thomas, in Australien geboren, begann 24jährig als Autodidakt. Von Anfang an auf improvisierte Musik fixiert, nahm er Unterricht bei Wilber Morris, Henry Grimes und Peter Kowald. Leitet in Australien das 30köpfige „The Splinter Orchestra“ und spielt dzt. mit Musikern aller Generationen und Stile von Alex v. Schlippenbach über Marilyn Crispell bis zu Johannes Bauer und Tony Buck.

Christian Marien, *1975, lebt seit 2000 in Berlin. Als Mitglied zahlreicher Ensembles wie z.B. Momentum, Stereolisa und Olaf Ton spielte er zahlreiche Konzerte in Europa und den USA und veröffentlicht CDs auf Labels wie „Leo-Records“ oder „Jazzwerkstatt“. Kooperationen u.a. mit Christian Weber, Michael Zerang und Johannes Bauer.

       
     

 

     
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  Hubbub

Fr, 30. April, 20.30 im Jazzatelier:

HUBBUB

Frédéric Blondy, Klavier
Bertrand Denzler, Tenorsaxophon
Jean-Luc Guionnet, Alt-Saxophon
Jean-Sébastien Mariage, Gitarre
Edward Perraud, Perkussion

       
     

 
„Hubbub is a project for long attention spans. Music that perhaps has more in common with contemporary classical writing - especially the musique spectrale of Grisey und Murail - than it does with the hiccups and splatters of your ‚standard‘ improv sound.“ (Dan Warburton, Paristransatlantic)

„Mostly the instruments remain recognizable, but work together to create the feel of one giant instrument.“ (Jeff Surak, Vital Weekly)

„One of the most fascinating aspects is, that it is created almost exclusively on acoustic instruments. The Hubbubers prove that acoustic brouhaha can be just as convincing as the electric variety.“ (Ken Waxman, Jazzweekly)

„The five-headed beast is well disciplined. Its music thrives, more organic und visceral than Brithish free improv, without turning into an egocentric power blast.“ (Francous Couture, Allmusic)

Hubbub versammelt fünf wichtige Vertreter der jüngeren französischen Szene, die aber allesamt den Status des Newcomers längst überwunden haben. Nach Gastspielen bei Festivals wie Freedom of the City in London, Musique Actuelle im kanadischen Victoriaville oder Jazz em Agosto in Lissabon ist das Kaleidophon nun der Platz, an dem das Quintett sein 10jähriges Bestehen feiern wird!

 

       
     

 

     
  top   4m

Fr, 30. April, 22.00 im Jazzatelier:

DUO 4M - one piano, four hands

Geneviève Foccroulle, Klavier
Christine Wodrascka, Klavier

       
     

 
Duo 4M ist ein belgisch-französisches Gemeinschaftsprojekt zweier Pianistinnen. Beide sind sowohl in der Improvisierten Musik wie auch in der Interpretation Neuer Musik tätig.

Christine Wodrascka lebt in Toulouse und betreibt im Improvisationsbereich Projekte mit dem spanischen Schlagzeuger Ramon Lopez, der Pianistin Sophie Agnel, dem Gitarristen Raymond Boni und dem Trompeter Jean-Luc Cappozzo. Kooperationen u.a. auch mit Joëlle Léandre.

Geneviève Foccroulle, geboren in Liège/Belgien, ist vor allem durch ihre Interpretation der Klaviermusik von Anthony Braxton bekannt geworden, dessen gesamtes Klavierwerk sie für CD-Veröffentlichungen eingespielt hat. Darüberhinaus arbeitet sie dzt. in Frankreich in div. Neue Musik Ensembles und in einem Improvisationsduo mit dem Posaunisten Frédéric Filiatre.

Als „Duo 4M“ spielen Wodrascka und Foccroulle zu zweit an einem Klavier. Zweck der Übung ist aber nicht Virtuositätsverdoppelung, sondern der Versuch des musikalischen Gedankenaustausches zweier Individuen auf einem gemeinsamen Instrument.

 

       
     

 

     
  top   Booklet

Do, 30. April, 23.30 im Jazzatelier:

BOOKLET

Tobias Delius, Tenorsax, Klarinette
Joe Williamson, Kontrabass
Steve Heather, Schlagzeug

       
     

 
„In unserem Büchlein stehen Songs, die wir im Lauf der Jahre gesammelt haben. Von Jazzgrößen wie Duke Ellington & Herbie Nichols, von Freunden & Kollegen, vom Radio oder aus dem Kino, aber auch eigene Kompositionen. In unseren Improvisationen tauchen diese Songs plötzlich auf, wobei wir nie wissen, welche wann dran sind, das entsteht im Moment.“ So Tobias Delius zu seinem Trio „Booklet“, das bislang noch einer offiziellen Veröffentlichung harrt. Da muss, so man bislang noch nicht in den Genuss eines Live-Auftritts gekommen ist, also schon Berichten getraut, den Musikern vertraut werden … Was im Falle von Delius, Williamson und Heather nicht allzu schwer fallen sollte:

Tobias Delius, weitgereister gebürtiger Brite, Preisträger des niederländischen Boy Edgar Prize, seit 1984 Amsterdam und ebendort Musikern wie Han Bennink, Tristan Honsinger, Wilbert de Joode … und dem ICP verbunden (auch wenn er dabei weder physisch noch künstlerisch allzu sesshaft wurde), glänzte mit spielerischem Witz und Charme wie technischer Souveränität schon in zahlreichen Projekten, sei es im eigenen Quartett oder als Partner von Georg Graewe, Steve Lacy, Bill Frisell, Louis Moholo, Cor Fuhler oder Ray Anderson. Performancetechnisch unbewegter Beweger Joe Williamson wiederum bewegt(e) musikalisch in vielen Formationen (u. a. Trapist, Kletka Red und Alex Ward and The Dead Ends) und führt auch eine lange Liste an ebenso bewegenden Partnern (Steve Beresford, Roger Turner, Paul Lovens, Alex Kolkowski, Peggy Lee, The Ex, Sven-Åke Johansson, Eugene Chadbourne, Olaf Rupp ...) mit sich. Last but not least Steve Heather – derzeit in Formationen wie etwa Dairy (mit Andy Moor, Yannis Kyrialides, Joe Williamson) und Heaven and ... (mit Tony Buck, Martin Siewert, Zeitblom) zu hören –, der auch in zahlreichen anderen Projekten seine punktgenaue Versiertheit und gleichzeitig musikalische Offenheit (die da von Experimental Impro Electronica, Free und Classic Drone Rock, Experimental Country … bis hin zu (minimal) Jazz reicht) unter Beweis stellte. (Ute Pinter)

 

       
     

 

     
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  Lull

Sa, 1. Mai, 17.00 im Jazzatelier:

LULL

Tanja Feichtmair, Altosax u. Bassklarinette
Josef Novotny, Klavier, Elektronik
Uli Winter, Cello
Fredi Pröll, Perkussion

       
     

 
Lull, ein Improvisationsquartett mit erheblichem Ulrichsbergwurzelanteil, hat nach einigen Jahren absoluter Bühnenabstinenz eine neue Cd aufgenommen: „The Zipper“. Sehr gute Kritiken liest man dazu nun allerorts und die Bühnenabsenz scheint dahin: Im Februar spielte Lull am renommierten Londoner „Mopomoso“-Festival, demnächst im slowenischen Lubljana und jetzt eben am Kaleidophon.

Aber zurück zu „The Zipper“. Folgendes schreibt Ernst Mitter im freiStil-Magazin: „Endlich, könnte man da mit leichter Verzweiflung sagen, hat es diese Band geschafft, aus dem Geheimtipp und Insiderstatus herauszutreten (weltberühmt in Ulrichsberg & Nickelsdorf), und kann sich auf einer gediegenen Produktion des renommierten Labels Leo einem größeren Publikum vorstellen. Dabei waren die Voraussetzungen für das Zustandekommen dieses Tonträgers nicht wirklich gut. Lull hat sich ja vor einigen Jahren aufgelöst (auf Eis gelegt, wie das genannt wurde), und man konnte eigentlich nicht mit dieser kraftvollen Rückkehr ins musikalische Geschehen rechnen. Vielleicht hat aber auch die Pause der Band gut getan. Man springt, das hört man vom ersten Ton an, ohne Scheuklappen, ohne Vorurteile sehr mutig und resolut in die Schlacht. Zur Musik selbst kann man nur die alten (wahren) Dinge wiederholen, die auch schon vor Jahren für diese Gruppe gesagt wurden und gültig waren: Eine kompakte, verschworene Einheit interagiert da auf höchstem Niveau. Schafft dabei den Spagat zwischen ekstatischem Ausbruch und intimer Zurücknahme und gewährt damit dem aufmerksamen Zuhörer eine genussvolle, abwechslungsreiche Stunde Improvisationsmusik.“

 

       
     

 

     
  top   Streichtrio

Sa, 1. Mai, 19.00 im Jazzatelier:

STREICHTRIO KIMMIG - STUDER - ZIMMERLIN

Harald Kimmig, Violine
Alfred Zimmerlin, Cello
Daniel Studer, Kontrabass

       
     

 
Der Klangkörper des Streichtrios wird in verschiedenste Richtungen ausgedehnt und lässt facettenreiche Klangwelten, Strukturen, Formen entstehen, eine eigenständige Musik ohne stilistische Berührungsängste. Die langjährige Zusammenarbeit und Affinität der Musiker sind dazu eine bedeutende Grundlage.

Harald Kimmig, *1956, ergänzte seine klassische Ausbildung bei Musikern wie Muneer B. Fenell, John Tchicai und Cecil Taylor. Arbeitet als Improvisator und als Komponist. War in Gruppen wie „kxutrio“ (mit Georg Wolf und Lukas Lindenmaier) und „F-Orkestra“ u.a. mit Peter Kowald und Steve Lacy tätig. Mehrjährige Zusammenarbeit mit Cecil Taylor.

Alfred Zimmerlin, *1955, Komponist und Improvisator. Nach dem Studium Teilnahme an den Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt, seit 1980 Mitarbeit in der „Werkstatt für Improvisierte Musik (WIM) Zürich. Als improvisierender Cellist u.a. in Gruppen wie „Karl ein Karl“ (mit Peter K. Frey und Michel Seigner) und mit Musikern wie Dorothea Schürch, Robert Dick, Radu Malfatti und Tony Oxley.

Daniel Studer, *1961, lebt in Zürich. Freie Improvisation und gemischte Formen von Improvisation und Komposition stehen im Zentrum seiner Arbeit. Längere Zusammenarbeit mit Peter K. Frey, Mischa Käser, Katharina Klement, Giancarlo Schiaffini, Alfred Zimmerlin. Gruppenarbeit mit dem Kontrabassduo Studer-Frey, dem Trio III-VII-XII (Mischa Käser und Urs Haenggli) und dem Streichtrio Coen-Penazzi-Studer.

 

       
     

 

     
  top   abc

Sa, 1. Mai, 21.00 im Jazzatelier:

JEAN-LUC CAPPOZZO & JOHN BETSCH

Jean-Luc Cappozzo, Trompete, Flügelhorn
John Betsch, Schlagzeug

       
     

 
Jean-Luc Cappozzo, geboren 1954, erlernte das Trompetenspiel im Orchester l'Harmonie seiner Heimatstadt Bellfort (Frankreich). 1984 begegnet er Dizzy Gillespie, der ihn als Mitspieler zu einem Konzert einlädt. Diese Erfahrung ist für Jean-Luc Cappozzo entscheidend: Er schließt sich verschiedenen Formationen des Musikerkollektivs ARFI (u.a. „La Marmite Infernale“) an und spielt schon bald in Bands von Louis Sclavis und Joelle Léandre. Aktuelle Projekte verbinden ihn mit der Sängerin Geraldine Keller, dem Schlagzeuger Paul Lovens und der Pianistin Christine Wodrascka. Seit 2005 gehört er weiters dem Globe Unity Orchestra an.

Seine musikalische Stärke, sein Einfühlungsvermögen, seine wunderschöne Klangfülle und die Klarheit seiner Phrasierung machen ihn zu einem der wichtigsten und gefragtesten Trompeter der aktuellen europäischen Jazz-Szene. In Österreich allerdings trat Cappozzo bisher eher selten auf.

Cappozzos Ulrichsberg-Debut war ursprünglich als Trio mit Jean-Jacques Avenel geplant. Daraus wird aber leider nichts: Avenel ist schwer erkrankt. Partner im nun verbleibenden Duo ist der Schlagzeuger John Betsch (*1945) aus Jacksonville/Florida. Betsch ist Schüler von Max Roach und spielte in Bands von Marion Brown, Abdullah Ibrahim und Archie Shepp. Seit Mitte der 80er Jahre lebt er in Europa wo er langjähriger Schlagzeuger in div. Steve Lacy Projekten war. In Ulrichsberg war John Betsch zuletzt mit Henry Threadgill zu Gast.

 

       
     

 

     
  top   Kihnoua

Sa, 1. Mai, 23.00 im Jazzatelier:

KIHNOUA

Dohee Lee, Gesang
Larry Ochs, Tenorsaxophon
Wilbert de Joode, Kontrabass
Scott Amendola, Perkussion, Elektronik

       
     

 
Larry Ochs, Mastermind des Rova-Saxophone-Quartettes aus San Francisco, arbeitet seit etwa zwei Jahren an einem neuen Projekt: Kihnoua. Kihnoua, als Begriff, ist dem Griechischen entlehnt und meint etwas in der Art von „der Unterschied“. Kihnoua, die Band, ist im Kern ein Trio mit Saxophon, Stimme und Perkussion. Ochs‘ Kompositionen beziehen sich zunächst einmal auf diese Triokonstellation. Erweiterungen um andere Instrumente sind aber fixer Bestandteil des Konzeptes.

Larry Ochs, ein langjähriger Bewunderer koreanischer Gesangs- und Improvisationstechniken, gründete das Ensemble als Versuchsprojekt zur Verbindung von moderner, westlich grundierter Improvisationsmusik mit den traditionellen Klangwelten Koreas und anderer asiatischer Volksmusiken. Die Sängerin Dohee Lee stammt aus Korea, wo sie traditionelle Gesangs- und Tanztechniken studierte, bevor sie dann später nach Amerika auswanderte. Perkussionist Scott Amendola ist ein langjähriger Weggefährte von Larry Ochs und spielt darüberhinaus in verschiedenen Bands mit z.B. Nels Cline, Bill Frisell und Leo Smith.

Kihnoua-Gastmusiker waren bisher u.a. Zeena Parkins, Joan Jeanrenaud und Okkyung Lee. In der aktuellen Tournee übernimmt die Gastrolle der holländische Bassist Wilbert de Joode.

       
     

 

     
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  SGB

So, 2. Mai, 15.00 im Jazzatelier:

SYDNEY / GRAZ / BERLIN

Johannes Bauer, Posaune
Elisabeth Harnik, Klavier
Clayton Thomas, Kontrabass

       
     

 
„Elisabeth Harnik, Johannes Bauer und Clayton Thomas gingen nicht nur an die Grenzen des dem jeweiligen Instrument möglichen, sondern bestachen vor allem durch ein ungemein breites Klangspektrum - von subtil-lyrisch über perkussiv bis regelrecht symphonisch - und sich durch Metamorphosen hindurch bewegende und in sich stimmige Spannungsbögen. ‚Energetisch‘ ist hier nicht nur im rein klanglich-akustischen Sinne zu verstehen; vielmehr lässt das (strukturale) Wechselspiel zwischen individuellen Bewegungen und der sich in absoluter Harmonie treffenden Kommunikation der drei Instrumentalistinnen jeden Augenblick fühlbar vibrieren. Beinahe tänzerisch werden die Körper zu Instrumenten der Instrumente und umgekehrt.

Die Posaune von holzbläserisch bis gestisch stammelnd: Eine Sprache, die nicht Wort wird, zu hastig, zu schnell, um verständlich zu werden, aber voll der Bedeutung und des Ausdrucks. Das Klavier - brillant bis brutal - malt, schreit und singt, den Weg durchs Chaos findend. Der Bass, zwischen Klangteppich, Geräuschkulisse und Schlagwerk wechselnd, überrascht durch diverse Schlag- und Streichwerkzeuge.

Musikverständnis wird hier auf seine wesentlichen Merkmale „reduziert“, in Stimmungsvielfalt mündend: Kommunikation, Expression, Toleranz, Verstehen, Sprache, Gestik, Wiederholung und Variation - der Zeitpunkt und die Zeit.

Weit jenseits von Beliebigkeit eröffnen Sydney / Graz / Berlin einen musikalischen Horizont, den man sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts nicht spannender denken könnte.“
(Annekatrin Kessler, Korso-Magazin)

       
     

 

     
  top   Vorwolf

So, 2. Mai, 17.00 im Jazzatelier:

VORWOLF

Michael Vorfeld, Perkussion
Christian Wolfarth, Perkussion

       
     

 
„Wolfarths Einklang mit Vorfeld ist so fein und nahtlos, ein vierhändiges Miteinander, das weniger von Kontrasten als von Nuancierungen und kleinen Differenzen und Übergängen lebt. Als ob ein Superhirn einfach nur genug Gliedmaßen hat, um die Fülle seiner Gedanken und Intuitionen augenblicklich vollständig zu realisieren, zum Klingen zu bringen. Durchwegs sind Farbtöne wichtiger als Beats, die es allenfalls poly-, ach nicht einmal rhythmisch, einfach nur poly gibt und manchmal scheint der ganze Luftraum selbst zu schillern. Weiß der Teufel, was da abgeht."
Rigobert Dittmann, Bad Alchemy

Innerhalb des stark klangorientierten Spiels der beiden Perkussionisten entwickeln sich dichte, polyrhythmische Strukturen und Texturen, sowie obertonreiche Klangflächen. Mit Hilfe ungewöhnlicher Spieltechniken und individuell gestalteten Schlagzeug-Sets, entstehen äußerst eigenständige Klangbilder; rein akustisch und absolut live!

Michael Vorfeld (Berlin), Musiker und bildender Künstler, arbeitet im Bereich experimenteller, improvisierter Musik und Klangkunst. Neben Solo-Aktivitäten ist er Mitglied verschiedener Formationen. Konzerte, Performances und Ausstellungen in Europa, den USA, Asien und Australien.

Christian Wolfarth (Zürich), arbeitet an den Schnittstellen zwischen Improvisation, elektro-akustischer Musik und Jazz. Er ist Mitglied zahlreicher Ensembles und häufig als Solist zu hören. Daneben arbeitet er regelmäßig im Bereich Tanz, Theater, Film, Video und Literatur.

 

       
     

 

     
  top   ACT

So, 2. Mai, 19.00 im Jazzatelier:

ACT: ANKER / TABORN / CLEAVER

Lotte Anker, Saxophone
Craig Taborn, Klavier, Keyboard, Elektronik
Gerald Cleaver, Schlagzeug

       
     

 
„Treading the risky path of collective improvisation, the players succeed in finding a common musical ground in which attention to timbral detail is the order of the day. ACT has a blend of African-American and European sensibilities that make for an enticing performance in which passing longueurs are redeemed by moments of inspired group interactions.“
(Jazzwise-Magazin)

Lotte Anker, geboren 1958 in Kopenhagen spielt - inspiriert von John Coltrane und Wayne Shorter - seit den 80er Jahren Saxophon. Zunächst in skandinavischen Gruppen von Marilyn Mazur und Pierre Dorge, später lernt sie Marilyn Crispell kennen und mit ihr zahlreiche andere Musiker der US-Szene. Auftritte und Tourneen mit Musikern wie Michael Formanek, Tim Berne, Herb Robertson und Andrew Cyrille folgen in den 90er Jahren.

2003 gründet sie das Trio ACT mit Craig Taborn und Gerald Cleaver, einer zu dieser Zeit bereits über Jahre bestehenden Rhythmusgruppe aus Detroit.

Craig Taborn kommt aus der Technoszene Detroits (z.B. mit Carl Craig), später u.a. als Pianist in verschiedenen Tim Berne Gruppen und in Roscoe Mitchells „Note Factory“.

Gerald Cleaver ist ein außerordentlich vielfältiger und wohl auch deshalb gegenwärtig sehr gefragter Drummer - sowohl im traditionelleren Jazzkontext als auch als Improvisator. Er arbeitete u.a. in Bands von Henry Threadgill, Roscoe Mitchell, Reggie Workman und Mark Helias.

 

       
     

 

     
  top   Zooid

So, 2. Mai, 21.00 im Jazzatelier:

HENRY THREADGILL ZOOID

Henry Threadgill, Alto-Saxophon, Flöte, Komposition
Liberty Ellman, Gitarre
Jose Davila, Posaune, Tuba
Stomu Takeishi, Bass
Elliot Humberto Kavee, Schlagzeug

       
     

 
„Es vollendet die gesamte Kompositionsarbeit meines Lebens auf dem höchsten Niveau, das mir möglich ist“ - sagt Henry Threadgill über sein neues Album „this brings us to, ... Volume I“, das er mit dem Zooid-Quintett 2009 für PI-Records eingespielt hat.

Längst legendär sind die Trio- und Sextett-Formationen, für die der in Chicago geborene Threadgill in früheren Jahren komponiert hat und es gab, auch für ein europäisches Publikum, häufig die Möglichkeit, Einblicke in den jeweils aktuellen Zustand dieser Bands zu bekommen: Threadgill war ständig auf Tour.

Zooid ist nun die Band, für die er in den letzten Jahren geschrieben und mit der er in den letzten Jahren gearbeitet hat. Threadgill ist jetzt jenseits der 65. Verständlicherweise reduziert sich die Tourneetätigkeit in diesem Alter.

Zooid ist derzeit jenes Konstrukt - instrumentell und personell - mit dem ihn die größtmögliche Nähe verbindet (auch geografisch - alle Beteiligten wohnen in New York). Denn, wie einst Anton Webern, Alban Berg und Arnold Schönberg, sagt Threadgill, seien auch ein Ornette Coleman, ein Anthony Braxton und er selbst abhängig von einer Gruppe von Musikern und Hörern, die die Arbeit verfolgen und unterstützen.

Wir freuen uns, die aktuellen Kompositionen dieses großen Erneuerers afroamerikanischer Musik präsentieren zu können. Und für all jene, die die guten alten Zeiten nochmals aufleben lassen wollen: Mosaic-Records bringt in diesen Tagen einen Großteil der Threadgill-Aufnahmen früherer Jahre in einer Sammelbox neu heraus.

 

       
             
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