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| 1973–2023
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Ulrichsberger Kaleidophon 2005
Donnerstag 5. Mai bis Samstag 7. Mai 2005, Jazzatelier Ulrichsberg
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Do., 5. Mai 2005, ab 19.00:
Wachsmann, Bunce & Lytton
Gerry Hemingway Quartet
RoToR
Fr., 6. Mai 2005, ab 18.00:
Plasmic
Mal d´archive
Marco Eneidi / Andrew Cyrille
Fieldwork
Sa., 7. Mai 2005, ab 17.00:
Ianus
Schlippenbach Solo
Radian
Henry Grimes Trio feat. Marilyn
Crispell & Adrew Cyrille Rahmenprogramm:
Atelier-Abstrait & proTON |
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FRO Radiobeitrag |
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Jazz und Improvisierte Musik im Zentrum, mit Ausflügen in Richtung Neue
Musik, Elektronik und Rock/Pop - so waren die bisherigen neunzehn
Ausgaben des Ulrichsberger Kaleidophones aufgebaut und wir sehen keinen
Grund davon abzugehen. Qualitativ hochwertige Musik, ein klares
Bekenntnis zur Vielfalt, gepaart mit einem gerüttelt Maß an guter
Unterhaltung - das ist und war das Gültige am Kaleidophonkonzept. Die
Tatsache, dass die 20. Ausgabe dem Gesetz der runden Zahl zufolge ein
Jubiläum darstellt, ändert an all dem recht wenig. Mit einer kleinen
Einschränkung: Nicht auf dem Neuen liegt diesmal die Betonung, sondern
auf den Kräften, die über die Jahre mit ihrer Arbeit und zu unseren
nicht überbordend üppigen Konditionen mitgeholfen haben, unser Festival
zu ermöglichen, zu etablieren und zu stabilisieren. Das schließt
trotzdem nicht aus, dass auch die 20. Ausgabe wieder einige Musiker und
Musikerinnen bringt, die nie zuvor in Ulrichsberg waren. 46 Künstler und
Künstlerinnen sind es jedenfalls insgesamt, vorwiegend aus Mitteleuropa
und den USA. Darin eingerechnet ist bereits auch "proTON" - eine von der
Ulrichsberger Künstlergruppe Atelier-Abstrait kuratierte audiovisuelle
Late-Night-Zusatzschiene mit Ausstellungen, Installationen und zwei live
dargebotenen Klang/Bild-Performances. Wir hatten noch nie viel Geld - und wenn wir welches hatten, haben wir
es immer lieber ins Programm investiert als ins Haus oder in die
Organisation. Deshalb ist es nach wie vor so, dass wir als Schauplatz
keine Wellness-Oase bieten können, manches in unserem Haus ist
wahrscheinlich sogar um einiges unter dem mitteleuropäischen Standard.
Die Schneemassen dieses Winters taten ein Übriges, sodass im Moment
zunächst einmal der Wiederaufbau des "Kaleidophon-Wirtshauses" anstehen
wird - weshalb dieses Vorwort hier auch schon sein Ende finden muss.
Hammer und Säge warten nämlich schon.
Angekündigt sei hier noch rasch die Phonomanie 8, unser Projekt im
Rahmen des Festival der Regionen 2005: Anthony Braxton wird demnächst
eine Woche lang in Ulrichsberg sein, um ein neues Ensemblestück
einzustudieren und am 18. und 19. Juni aufzuführen. Das erwartet Sie
also im Juni, nebst anderen Konzerten von und mit Professor Braxton.
Zunächst aber: Viel Vergnügen und eine anregende Zeit beim Kaleidophon
2005!
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DANK: Für Unterstützung bedanken wir uns besonders
beim Café Haselsteiner (Gastronomie) und bei allen Inserenten und
Sponsoren, sowie besonders beim ORF / Radio / Ö1, Istituto Italiano di
Cultura, Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung, SUISA - Stiftung für
Musik, Schweizer Interpreten - Stiftung, US - Embassy / Wien, Austro
Mechana SKE, Kupf, IG Kultur, Amt der OÖ. Landesreg. / Kultur -
Institut, Bund - BKA Wien / Kunstsektion und Gemeinde Ulrichsberg. |
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Do., 5. Mai, 19.00, Jazzatelier:
WACHSMANN, BUNCE & LYTTON
Philipp Wachsmann, Violine, Live-Elektronik
Michael Bunce, LiSa
Paul Lytton, Perkussion und Live-Elektronik |
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Phil Wachsmann und Paul Lytton liefern die akustischen und
elektronischen Ausgangsmaterialien, aus denen Michael Bunce Hinter- und
Vordergründe konstruiert. Interaktion und Transformation sind die
bestimmenden Faktoren dieser Musik. Ein Wechselspiel zwischen echt und
falsch, Realität und Illusion, ist ein weiterer reizvoller Detailaspekt
- etwa in Form zeitlicher und räumlicher Klangverschiebungen durch
bewusste digitale Manipulation dieser Ebenen.
Wachsmann und Lytton sind aus heutiger Sicht fest im Umfeld europäischer
frei improvisierter Musik positioniert. Die Wege dahin waren allerdings
durchaus unterschiedlich: Phil Wachsmann stammt aus Uganda, wuchs mit
afrikanischer Musik auf, absolvierte dann in Paris ein klassisches
Violinstudium und beschäftigte sich zunächst viel mit Varese, Cage und
Stockhausen, um dann in weiterer Folge in London freiere Formen des
Musizierens zu erkunden. Bei Lytton war es am Anfang die Begeisterung
für Jazzmusiker wie John Coltrane oder Bill Evans, die den Grundstein
für den Zugang ins Feld freier Improvisationsmusik legte. Michael Bunce
kommt aus strikt konzeptionellen Gefilden - Klanginstallationen in
englischen Galerien oder elektroakustische Kompositionen fürs Radio
wären hier zu nennen.
Gemeinsam ist den dreien jedenfalls die Beschäftigung mit Elektronik -
wenngleich auch hier die Ansätze erheblich divergieren: Während
Wachsmann seit den 70ern stetig an der Erweiterung des Naturklanges der
Violine mittels digitaler Delay- und Samplingmaschinen arbeitet, ist es
bei Lytton eine bis heute bewusst sehr simpel gehaltene Verwendung der
Elektronik, die sein normales Schlagzeug zum "Lyttonophon" erweitert.
Ein prähistorischer Ringmodulator spielt da eine Rolle, ein
Wah-Wah-Pedal und dann noch ein paar Tonabnehmer, die ansonsten kaum zu
vernehmende Klangdetails mittels Verstärkung dem Ohr zugänglich machen.
Wesentlich komplexer gestaltet sich der elektronische Ansatz bei Michael
Bunce: LiSa, eine am Amsterdamer STEIM-Institut entwickelte Live
Sampling Software, bildet hier die Grundlage, MIDI-Controller kommen
dazu - und die Möglichkeiten solcher Maschinen sind - wie man inzwischen
weiß - endlos.
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Do, 5. Mai, 21.00, Jazzatelier:
GERRY HEMINGWAY QUARTET Herb Robertson, Trompete
Ellery Eskelin, Tenorsaxophon
Mark Helias, Kontrabass, E-Bass
Gerry Hemingway, Schlagzeug |
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"Like the tightest of early jazz bands, this crew is tight enough to
hang way loose." (Downbeat Magazine)
Die andere großartige Jazzband der jüngeren Vergangenheit, neben dem
Schlippenbach-Trio, war ja immer das Hemingway Quintet (mit Michael
Moore, Wolter Wierbos, Mark Dresser und Ernst Reijsegger). Über zehn
Jahre hatte Hemingway die Gruppe zusammengehalten und weiterentwickelt,
bis sich um die Jahrtausendwende ein Abbruch des Projektes aus
persönlichen (nicht aus musikalischen) Gründen nicht mehr vermeiden
ließ.
An die Stelle des Quintetts trat dieses vergleichsweise kurz bestehende
Quartett. Individuelle Kooperationen zwischen den Bandmitgliedern
bestehen allerdings durchwegs erheblich länger (Hemingway und Helias zB.
arbeiten seit beinah 30 Jahren zusammen). Das ist insofern von
Bedeutung, als es genau diese immense Vertrautheit ist, die einen großen
Teil des Startkapitals dieser Gruppe bildet. Diese Vertrautheit
ermöglicht es, die Dinge freier laufen zu lassen ohne dadurch an Dichte
zu verlieren. Ein anderer, wesentlicher Teil dieses Gruppengrundkapitals
liegt in Hemingways Quartettkompositionen, die hier eindeutig eher dem
Genre Jazz zuzuordnen sind und die ebendieser Tradition entsprechend,
sehr viel Gestaltungsspielraum für die Spieler lassen.
Hemingway, Eskelin, Helias und Robertson leben in den USA. Ellery
Eskelin leitet gegenwärtig u.a. ein Trio mit Andrea Parkins und Jim
Black. Mark Helias arbeitete lange Zeit mit dem großartigen Ed Blackwell
zusammen und leitet dzt. ebenfalls eigene Gruppen wie zB. Open/Loose mit
Tony Malaby und Tom Rainey. Herb Robertson ist einer der virtuosesten
und innovativsten Trompeter weltweit - seine aktuellen
Kooperationsprojekte reichen von der Merce Cunningham Dance Company bis
zu John Zorn. Zu Hemingways neueren Arbeiten gehören ein Duo mit Cecil
Taylor und die Mitarbeit in Ensembles von Anthony Davis und Reggie
Workman.
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Do, 5. Mai, 23.00, Jazzatelier:
ROTOR Paul Rutherford, Posaune, Stimme
Keith Tippett, Klavier, Perkussion
Paul Rogers, Kontrabass |
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"People have this idea that improvised music is about making funny
sounds, breaking glass or whatever, which is pathetic. It's like saying
'Classical music - that's Beethoven isn't it?' or 'Jazz - that's Stan
Getz isn't it?' Of course it isn't just one thing, there are millions of
sounds and ideas. Unfortunately, there's no money in this business, so
the criminals who run the live music scene have completely written us
improvisers out of music history. In this country there is no decent
funding from the government for improvised music. Most of the Arts
Council's money goes to classical music and the upper classes who set it
up want to keep the status quo for themselves. But it all has to change
because if it doesn't, well, it will all go down the toilet. We need to
educate people properly, we need to nurture originality and
individuality, not applaud the imitative and mediocre! Things have
steadily declined now to the point where great musicians have given up
playing original music because there's no money or support - and what
kind of society is that? Artists are important, they reflect their
society." (Paul Rogers)
Eine klangfarbenreiche, fabelhaft weich singende Posaune, ein
Kontrabass, der mühelos zwischen geräuschhaften Klangflächen und
rhythmischen Linien wechselt und ein Klavier, präpariert und
unpräpariert, das manchmal Melodien in den Raum stellt, ein anderes Mal
genau das zu verhindern sucht - alles in allem ein Klangbild, das Hörern
improvisierter Musik gut vertraut ist. Dennoch gelingt es RoToR genau
diesen vertrauten Klangsprachen und Interaktionsmustern immer wieder
erfrischende Lebendigkeit zu verleihen und - trotz aller Offenheit der
Prozesse - zu einer sehr formbewussten, abgeklärten und ausgereiften
Musik zu gelangen. Die Frage nach dem Neuen weicht hier der Erkenntnis,
dass man jetzt, 40 Jahre nachdem diese prozesshaften und von
Indetermination geprägten Arbeitsweisen aufgekommen waren, genau damit
unaufgeregt und mit einem hohen Maß an Präzision musizieren kann. Das
ist nicht wenig - und, es ist in dieser Qualität vor allem den reiferen
Akteuren der Szene vorbehalten.
Schon im London der 60er Jahre beginnen sich die Entwicklungslinien von
Rutherford, Tippett und Rogers zu überschneiden - anfangs in Form
gelegentlicher ad hoc Ensembles, später dann in fixen Verbindungen wie
im Quartett "Mujician" oder im "Tapestry Orchestra". Die
Triokonstellation "RoTor" besteht seit 1996, gelegentlich erweitert sich
das Trio auch um die Sängerin Julie Tippetts zum Quartett "RoTToR".
Rutherford (der heuer seinen 65. Geburtstag feiert) und Tippett leben
nach wie vor in England. Paul Rogers lebt in Frankreich.
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Fr, 6. Mai, 18.00, Jazzatelier:
PLASMIC QUINTETT Elisabeth Harnik, Klavier
Uli Winter, Cello
Christian Weber, Kontrabass
Fredi Pröll, Perkussion
Christian Wolfarth, Perkussion |
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Plasmic, als Trio, bestehend aus der Grazer Pianistin Elisabeth Harnik
und den beiden Ulrichsbergern Uli Winter und Alfred Pröll formierte sich
2003. Die von Stefan Heckel ins Leben gerufenen "Improvised Music
Nights" in Wien waren Auslöser für den damaligen Findungsprozess.
Von Anfang an stand neben freier Improvisation die gezielte Suche nach
Strukturen und eigenen Klangräumen im Vordergrund. Genau diese
Verbindung von zum Teil vordefiniertem Klangmaterial mit ansonsten
freier Spielweise ergibt die Attraktivität und Frische dieser
Konstellation.
Variiert wird bei Plasmic aber nicht nur das musikalische Spektrum. Auch
die Besetzungen wechseln: Das Trio hat im Lauf der Zeit immer wieder
Gäste wie Günter Heinz, Andreas Nordheim oder Bernd Mast miteingebunden,
oder - wie hier beim Kaleidophonkonzert - die beiden Schweizer Christian
Wolfarth und Christian Weber.
Uli Winter und Fredi Pröll in Ulrichsberg vorzustellen erübrigt sich.
Dennoch, Lull, das Quartett mit Tanja Feichtmair und Josef Novotny sei
hier erwähnt. Neuere Kooperationen - u.a. mit Katharina Klement - sind
gerade im Entstehen. Elisabeth Harnik, Pianistin und Komponistin, war an
zwei CD-Einspielungen von "Wibsch`ma" beteiligt, spielt in freien
Konstellationen u.a. mit Michael Fischer und schreibt kammermusikalische
Arbeiten. Christian Weber aus Zürich ist ein Pendler zwischen den Welten
der Improvisation (in Gruppen mit Bertrand Denzler und Co Streiff) und
der Komposition (Mitglied im Wiener Ensemble "Gegenklang",
Zusammenarbeit mit Jorge Sanchez-Chiong). Christian Wolfarths Weg führt
vom Rock- und Jazzdrummer zur Improvisation mit Vorliebe für
reduktionistisch geprägte Klanglandschaften wie zB. in Gruppen mit Tomas
Korber und Günter Müller. Weber und Wolfarth arbeiten regelmäßig
zusammen - u. a. in Gruppen mit Urs Leimgruber und Irene Schweizer.
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Fr, 6. Mai, 19.45, Jazzatelier: MAL D´ARCHIVE Günter Christmann, Posaune, Cello
Serge Baghdassarians, Gitarre, Elektronik
Boris Baltschun, Sampling, Elektronik |
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Eines der interessantesten Konzerte in Mats Gustafssons Auswahl für das
Welser Unlimited 2003 war das 4tett mit Christmann, Lovens, Holmlander
und Stackenäs. Mag sein, dass das mit der jahrelangen
Österreichabstinenz von Christmann zusammenhing - es mag aber auch sein,
dass sich im Rahmen dieses Quartettes einfach nur einmal mehr
Christmanns Sonderstatus innerhalb der europäischen
Improvisationslandschaft eindrucksvoll bestätigt hat. Jedenfalls: Günter
Christmann, dessen Duo mit Detlef Schönenberg bahnbrechend für viele
Improvisatoren war und ist, gilt als einer der Wegbereiter der frei
improvisierten Musik. Seit 1969 arbeitet er als Posaunist und Cellist in
verschiedenen Formationen und setzte Ende der 70er Jahre als Initiator
der Vario-Projekte musikalische und multimediale Maßstäbe. Seit einigen
Jahren spielt er nun unter dem Bandnamen "mal d´archive" im Trio mit den
beiden in Berlin lebenden Live-Elektronikern Serge Baghdassarians und
Boris Baltschun zusammen.
Passagen vergleichbar - mit mehreren Zugängen - sind die musikalischen
Orte, an denen sich die drei Musiker sichten, agieren und einander
begegnen. Der Kommunikation wird stetig Neues zugeführt: Konsonanzen
bleiben Momente des Durchlaufs, des Ineinander- und
Übereinandergreifens, rhythmische Initiative nagelt nicht fest, sie
treibt das musikalische Geschehen zu neuen Aggregatzuständen, in denen
jede der drei Stimmen durchklingt. Strenge, Klarheit, Begrenzung und
gelegentlich auch Verweigerung sind weitere Strukturmerkmale der hier
hergestellten Musik.
Boris Baltschun (geb. 1974 in Bremen) studierte elektronische Musik und
Komposition bei Joel Ryan und Konrad Boehmer. Serge Baghdassarians (geb.
1972 in Fürth) studierte Gitarre und Komposition bei Younghi Pagh-Paan
und Günter Steinke. Baltschun und Baghdassarians sind an zahlreichen
Experimental- und Elektronikmusikprojekten der jüngeren Berliner Szene
der Gegenwart beteiligt - Formationen wie "ilinx", "shevadnaze" und
"x-pol batterie" seien hier genannt. Günter Christmann lebt dzt. in
Langenhagen/Hannover.
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Fr, 6. Mai, 21.30, Jazzatelier:
MARCO ENEIDI /
ANDREW CYRILLE Marco Eneidi,
Alto-Saxophone
Andrew Cyrille, Schlagzeug |
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Eneidi und Cyrille werden hier erstmals miteinander spielen - und es ist
natürlich nicht leicht, etwas zu beschreiben, was es noch gar nicht
gibt. Aber: Marco Eneidi hat im Lauf der Jahre einige CDs vorgelegt, ist
in Österreich bisher u.a. in Ensembles von Cecil Taylor und Glenn
Spearman zu hören gewesen sowie im Duo mit Han Bennink bei den
Nickelsdorfer Konfrontationen 2004. Vieles davon legt die Vermutung
nahe, dass hier einer an der Fortführung einer Linie arbeitet, die von
Charlie Parker über Jimmy Lyons zu was Eigenem führt. Bedenkt man nun,
dass innerhalb Cyrilles unüberschaubar großem Oeuvre die Aufnahmen mit
Jimmy Lyons zu den wirklich wichtigen Dingen des Lebens gehören (sagte
ich eigentlich schon, dass all das hier ziemlich subjektiv ist?), fügt
man dem dann weiters die Erkenntnis hinzu, dass ad hoc Konstellationen
meist dann am besten funktionieren wenn sie nicht allzugroß sind - Duos,
Trios zB. - dann liegt natürlich der Schluss nahe, dass dieses Duo mehr
als funktionieren könnte.
Marco Eneidi, geb. 1956 in Oregon, aufgewachsen in San Francisco.
Anfangs der 80er Jahre übersiedelt er nach New York, lernt Jimmy Lyons
kennen und schließt sich der Lower-East-Side-Szene an. Kooperationen mit
Dennis Charles, Don Cherry, Cecil Taylor und Bill Dixon folgen. Mitte
der 90er Jahre, zurück in Kalifornien, leitet er gemeinsam mit Glenn
Spearman Großgruppen wie das "American Jungle Orchestra". Neuere
Projekte umfassen Kooperationen mit Musikern wie Butch Morris, Bertram
Turetzky und Fred Frith. Marco Eneidi lebt dzt. in Österreich.
Andrew Cyrille, geboren 1939 in Brooklyn, lebt in New Jersey. Studierte
nach Unterricht bei Philly Joe Jones klassisches Schlagwerk an der
Juilliard School. Studienaufenthalte in Afrika. Erste Engagements bei
Walt Dickerson und Coleman Hawkins, später, ab 1964 – als Nachfolger von
Sunny Murray – über 12 Jahre Mitglied der Cecil Taylor Unit. Gründete
1971 mit Milford Graves und Rashied Ali das Percussion-Trio „Dialogue Of
Drums“. Ab 1975 eigenes Quartett Maono u. a. mit David S. Ware.
Arbeitete immer wieder mit Jimmy Lyons, zudem mit Henry Threadgills
"Air", Muhal Richard Abrams und David Murray sowie mit europäischen
Musikern wie Vladimir Tarasov und Irene Schweizer. Aktuelle Projekte
umfassen Gruppen mit Oliver Lake, Reggie Workman, Mark Dresser und Marty
Ehrlich. Cyrilles nuancenreiches Spiel ist geprägt von äußerst
komplexen, „abstrakten“ und dabei immer transparent-filigranen
rhythmischen Schichtungen, durch die gelegentlich ein „erdiger“, von
westafrikanischer Trommeltradition inspirierter Puls durchbricht.
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Fr, 6. Mai, 23.00, Jazzatelier:
FIELDWORK Steve Lehman, Alto- und Sopraninosaxophon
Vijay Iyer, Klavier
Tyshawn Sorey, Schlagzeug |
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"They make intense, twisting music, precise here and free-floating
there; it's an interesting balancing act." - Ben Ratliff, The New York
Times
"Urbane Volksmusik einer imaginären Zivilisation" lautet eine der
Selbstbeschreibungen des Bandkonzepts von "Fieldwork". Ausgangspunkt ist
eine Rock/Pop-Band oder ein Jazztrio, das ist hier nicht so klar und
wahrscheinlich auch unwichtig. Ziel ist, und das scheint wesentlicher,
die Erkundung kreativer Wege des Musikmachens im 21. Jhdt.
Multikulturelles spielt hier eine Rolle, Komposition eine andere.
Rhythmus ist ein zentrales Anliegen, und als Bindeglied von all dem
dient - wie könnte es anders sein, die Improvisation. Fieldwork arbeitet
auf der Basis von komponiertem, rhythmischem Material, das als Grundlage
für freiere Formen und solistische Ausflüge dient. Strenge, repetitive
Muster werden mit rhythmisch groovenden Linien verbunden.
Fieldwork wird betrieben von drei sehr jungen Spielern, alle drei wohnen
in New York. Und obwohl die drei noch am Anfang ihrer Karriere stehen,
konnten sie schon wichtige Erfahrungen in Gruppen von Pionieren der
amerikanischen "creative music"-Szene sammeln: Steve Lehman, noch keine
30 Jahre alt, spielte in Gruppen von Andrew Hill und Anthony Braxton und
war beim Kaleidophon vor zwei Jahren im Trio mit Mark Dresser und
Pheeroan AkLaff zu Gast. Pianist Vijay Iyer, Sohn indischer
US-Einwanderer, war Pianist in Ensembles von Roscoe Mitchell und George
Lewis. Neuere Projekte verbinden ihn mit dem Trompeter Wadada Leo Smith
und dem Hip-Hop Poeten Mike Ladd. Tyshawn Sorey schließlich, geb. 1980,
trommelte bereits in Gruppen von Butch Morris und Henry Threadgill und
ist gegenwärtig fixes Mitglied in Steve Colemans Five Elements und in
Dave Douglas "Nomads".
"Simulated Progress", die neue CD des Trios, gemischt vom
Hip-Hop-Produzenten Scotty Hard, erscheint 2005 auf Pi-Recordings.
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Sa, 7. Mai, 17.00, Jazzatelier: IANUS Silvia Schiavoni, Stimme
Ernesto Molinari, Klarinette
Giancarlo Schiaffini, Posaune
Alfred Zimmerlin, Cello
Daniel Studer, Kontrabass und Komposition |
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Daniel Studer: "Während meines fast fünfzehnjährigen Aufenthalts in Rom
arbeitete ich an archäologischen Forschungen an der Domus Tiberiana auf
dem Palatin, einem wunderschönen Ort, eine Oase mitten in der Stadt.
Während dem Zeichnen und Vermessen der antiken Strukturen hörte ich im
Hintergrund die Klänge der Stadt. Räumlich befand ich mich in der
stillen, statischen, weit entrückten Vergangenheit und von weitem hörte
ich die lebendige, klangreiche Gegenwart. Den restlichen Tag verbrachte
ich inmitten der heutigen Stadt, in der immer wieder verschiedenste
Fragmente aus der Vergangenheit auftauchen. Geschichte(n), Schichten,
Fragmente.
Das Zwiespältige dieser Stadt wie auch das Zwiespältige in mir haben
meine Aufmerksamkeit immer mehr auf Ianus gelenkt, den Gott mit den zwei
Gesichtern, aber auch Urgott der Römer, Gott des Anfangs, Gott des
Übergangs."
Ein fiktiver Rundgang durch Rom bildet das Grundgerüst des fünfteiligen
Stückes.
Teil 1 -Gianicolo-Trastevere: Einleitung
Teil 2 -Via della Lungara: Sprachentwicklung
Teil 3 -S. Pietro-Engelsburg: Entwicklung und das doch immer Gleiche
Teil 4 -Piazza Navona- Kapitol: die moderne Stadt
Teil 5 -Forum Romanum-Palatin: Fragmente, Erinnerungen
Die Musik ist nur teilweise ausgeschrieben. Interpretation und
Improvisation werden miteinander verbunden. Das Stück wurde in diesem
Sinn auch für die hier aufführenden MusikerInnen geschrieben, die sich
mit Improvisation, Komposition und Interpretation auseinandersetzen.
Silvia Schiavoni (Rom), studierte Gesang bei Michiko Hirayama und
arbeitet in Italien intensiv mit Giancarlo Schiaffini zusammen. Alfred
Zimmerlin (Zürich) arbeitet in Schweizer Improvisationsgruppen sowie als
Komponist (Veröffentlichungen in der Edition Wandelweiser). Ernesto
Molinari (Bern) ist dzt. Mitglied im Klangforum Wien. Giancarlo
Schiaffini (Rom) gilt als europäischer Freejazzer der ersten Stunde, hat
aber auch viel mit Komponisten wie Stockhausen und Ligeti
zusammengearbeitet und war Mitglied in der legendären Formation "Gruppo
di Improvvisazione di Nuova Consonanza". Daniel Studer, geb. 1961, lebt
in Zürich. Von 1981 bis 1995 lebte er in Rom wo er ein
Kompositionsstudium bei Johannes Schöllhorn absolvierte. Freie
Improvisation und gemischte Formen von Improvisation und Komposition
sind Zentrum seiner Arbeit.
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Sa, 7. Mai, 19.00, Jazzatelier: ALEXANDER
VON SCHLIPPENBACH SOLO Alexander von Schlippenbach, Klavier |
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Ob früher im Globe Unitiy Orchestra oder im Berlin Contemporary Jazz
Orchestra, oder - früher und heute - im Trio mit Lovens und Parker oder,
zuletzt im Rahmen des Monk-Projektes mit der "Enttäuschung" -
Schlippenbach ist der Motor hinter den Projekten, der Gründer,
Ermöglicher und Organisierer.
Da ist es dann nicht weiter verwunderlich, dass manchmal der Blick
darauf, was Schlippenbachs Arbeit am Klavier eigentlich ausmacht, in den
Hintergrund rückt. Höchste Zeit also, da eine kleine Korrektur
einzuleiten: Schlippenbach arbeitet gerade an einer Solo-Cd, die 2005
für Intakt aufgenommen werden soll (zwei ältere Solo Aufnahmen gibt es
ja bereits - aus 1972 die eine, aus 1977 die andere). Einen ersten Blick
darauf, worum es in dieser CD geht, wird dieses Solokonzert ermöglichen.
Der Möglichkeitsbogen reicht jedenfalls von Jelly Roll Morton bis zu
aktueller Musik der Gegenwart!
Alexander von Schlippenbach, geb. 1938 in Berlin. Nach dem Abitur
Kompositionsstudium an der Staatlichen Hochschule für Musik in Köln bei
Rudolf Petzold und Bernd Alois Zimmermann. Während des Studiums Pianist
in den Jazzensembles von Gunter Hampel und Manfred Schoof. 1966 Gründung
des Globe Unity Orchestras. Seit 1970 Trio mit Evan Parker und Paul
Lovens. Tourneen für das Goethe Institut in Europa, Asien, Australien
und den USA, Rundfunkproduktionen für WDR, SDR, SWF, RAI und Rias
Berlin. Zahlreiche Langspielplatten- und CD-Veröffentlichungen. 1988
Gründung des Berlin Contemporary Jazz Orchestra mit der künstlerischen
Zielsetzung neue Werke zeitgenössischer Jazzkomponisten aufzuführen und
auf Tonträger zu produzieren. Duo Arbeit mit Sven Ake Johansson, Aki
Takase,Tony Oxley und Sam Rivers. In Zusammenarbeit mit Rudi Mahall und
Axel Dörner Aufführung und Aufnahme des Gesamtwerks von Thelonious Monk
beim NDR 1999.
Schlippenbach lebt als freischaffender Pianist, Komponist und Arrangeur
in Berlin.
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Sa 7. Mai, 21.00, Jazzatelier: RADIAN Martin Brandlmayr, Schlagzeug, Vibraphon, Elektronik, Computer
Stefan Németh, Synthesizer, Gitarre, Computer
John Norman, E-Bass
Kassian von Trojer, Tontechnik |
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"Next on were Viennese group Radian, whose populsive music made for a
rapid shift in atmosphere. They were highly impressive. Drummer Martin
Brandlmayrs pinpoint brushwork came across with great clarity, and the
integration of his playing with the programmed parts of the music was
extraordinary. Here is a drummer, who could make his snare drum lie down
and die for the Queen. Stefan Németh drew a rippling succession of
crunchy sounds out of his keyboard and bassist John Norman was both
forceful and resourceful. They went down a storm." (Will Montgomery, The
Wire)
"Mit „Juxtaposition“ legt das Geräuschstrukturalisten-Trio Radian das
zweite, in Chicago eingespielte CD-Opus vor. Das zweite, für das
Tortoise-Mastermind John McEntire zugange war. Von dem — so Németh
schmunzelnd „in jeder Besprechung drin steht, dass er seine gütige Hand
über uns kleine Jungs hält.“ Brandlmayr präzisiert: „Wir kommen mit
einem sehr genauen Plan, den wir im Studio exekutieren. McEntire ist
nicht unser Produzent, sondern ein exzellenter Tontechniker und ein sehr
angenehmer Mensch.“
Die Radian-Mannen wissen, was sie tun. Das zeigte sich schon 1997, als
Christof Kurzmann sie aus dem Probenkeller ins Porgy&Bess holte: Die
subtil sinnliche Materialaskese des Lo-Fi-Trios, seine reduzierten, voll
entschleunigt-abstrakten Pulsationen unterfütterten Geräuschfilme,
wirkten wie ein radikales Gegenstatement zur Beliebigkeit elektronischer
Musik. Radian tüftelte schon damals mit analytischer Pedanterie an der
Übertragung elektronischer Sounds auf akustisches Instrumentarium. Und,
so Németh, „es gab auch eine harte, strenge Vorgabe der Vermeidung
konkreter Stil-Referenzen.“ Ein Konzept, das auch so manchen
Avantgarde-Hörer verstörte: "Ihr seid eine blinde Partie“, war ein
mittlerweile legendärer Kommentar anno 1998 bei den „Nickelsdorfer
Konfrontationen“, der wohl auch aus dem Missverständnis resultierte,
Radian hätten etwas mit Improvisation im Sinn. „Wir improvisieren nicht,
wir konstruieren", so Brandlmayr, wie Németh studierter Biologe. Die
Vielfalt lag und liegt im Detail - und gleichsam im Inneren des Sounds.
Radian betreibt Klangmikroskopie. Extrem leise akustische Klänge werden
extrem laut aufgenommen und als Ressourcen genutzt.
„Juxtaposition“, das neue Werk, bietet indessen Überraschendes:
Schillernde Klangflächen statt monochromer Strenge, Andeutungen rockiger
Groovyness und ätherische Soundscapes - das bedeutet für diese Band
revolutionäre Üppigkeit. Entspanntes Zulassen statt strenger Aussparung
ist zu spüren, die dogmatischen Strukturvermesser geben sich als
Geschichtenerzähler." (Andreas Felber, Der Standard, November 2004)
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Sa, 7. Mai, 23.00, Jazzatelier: HENRY GRIMES TRIO FEAT.
MARILYN CRISPELL & ANDREW CYRILLE Marilyn Crispell, Klavier
Henry Grimes, Kontrabass
Andrew Cyrille, Schlagzeug |
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Henry Grimes, geb. 1935 in Philadelphia, studierte Bass an der Juilliard
School of Music und begann 1957 seine Profilaufbahn in Bands von Gerry
Mulligan, Sonny Rollins und Charles Mingus. Grimes wurde schnell zu
einem der gefragtesten Bassisten der Endfünfziger und war in den
Sechzigern in den inzwischen legendär gewordenen Bands von Archie Shepp,
Gil Evans, Steve Lacy, Don Cherry und Pharoah Sanders zu hören. Mit
Cecil Taylor spielte er in dieser Zeit Alben wie "Unit Structures" und
"Conquistador" ein, beide mit Andrew Cyrille am Schlagzeug. Anfang der
siebziger Jahre verschwand Grimes auf mysteriöse Weise aus dem
Musikgeschehen. Gerüchte tauchten auf, er sei 1971 oder 1984 verstorben.
Es sollte bis ins neue Jahrtausend dauern, bis er von Marshall Marrotte,
einem Sozialarbeiter und Jazzfan, im Herbst 2002 in einer
heruntergekommenen Ein-Zimmer-Wohnung in Los Angeles aufgespürt wurde.
Grimes – völlig mittellos, aber bei guter Gesundheit – erzählt, dass er
sich in jenen langen drei Jahrzehnten durch Gelegenheitsjobs und mit
Sozialhilfe über Wasser gehalten habe, zeitweise sei er obdachlos
gewesen. Den Bass habe er schon Anfang der Siebziger verkaufen müssen.
Seither sei ein Musikerleben für ihn kein Thema mehr gewesen. Über die
Beweggründe für sein Untertauchen gibt Grimes nur vage Auskunft –
„emotionale“ Probleme seien es gewesen; eine Zeit lang habe er
Medikamente, wie sie zur Behandlung einer Depression verabreicht werden,
genommen. Aber: Grimes deutet an, er wäre nicht abgeneigt, wieder zu
spielen. Als die ersten Meldungen von der „Auferstehung“ des
Totgeglaubten die Runde machen, steht die Szene Kopf. Kurz vor
Weihnachten 2002 erhält er von William Parker einen Bass geschenkt.
Grimes übt – und ein paar Monate später gibt er, technisch wie
musikalisch in Top-Form, in Los Angeles und später in New York nach fast
35 Jahren der Isolation wieder erste, viel umjubelte Konzerte ...
Marilyn Crispell studierte Klavier und Komposition in Boston, später war
sie an Karl Bergers Creative Music Studio beteiligt. Ab 1978 enge
Zusammenarbeit mit Anthony Braxton. Solotätigkeit, Kooperationen mit Tim
Berne, Paul Motian und Reggie Workman. Anthony Braxton über Marilyn
Crispell: "As far as I’m concerned, after Cecil Taylor, she’s the
strongest pianist that I know of. She’s technically a virtuoso, she can
read materials that I don’t think many pianists of her generation can
comfortably take care of, she has the kind of facility that’s really
awesome, she’s a real musician on the piano, she has a very keen
intellect, and she can also respond quickly in the moment.”
Andrew Cyrille, geboren 1939 in Brooklyn, lebt in New Jersey. Studierte
nach Unterricht bei Philly Joe Jones klassisches Schlagwerk an der
Juilliard School. Studienaufenthalte in Afrika. Erste Engagements bei
Walt Dickerson und Coleman Hawkins, später, ab 1964 – als Nachfolger von
Sunny Murray – über 12 Jahre Mitglied der Cecil Taylor Unit. Gründete
1971 mit Milford Graves und Rashied Ali das Percussion-Trio „Dialogue Of
Drums“. Ab 1975 eigenes Quartett Maono u. a. mit David S. Ware.
Arbeitete immer wieder mit Jimmy Lyons, zudem mit Henry Threadgills
"Air", Muhal Richard Abrams und David Murray sowie mit europäischen
Musikern wie Vladimir Tarasov und Irene Schweizer. Aktuelle Projekte
umfassen Gruppen mit Oliver Lake, Reggie Workman, Mark Dresser und Marty
Ehrlich. Cyrilles nuancenreiches Spiel ist geprägt von äußerst
komplexen, „abstrakten“ und dabei immer transparent-filigranen
rhythmischen Schichtungen, durch die gelegentlich ein „erdiger“, von
westafrikanischer Trommeltradition inspirierter Puls durchbricht.
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Fr, 6. u. Sa, 7. Mai, jew. nach dem letzten Konzert: ATELIER ABSTRAIT & proTON Atelier Abstrait: Medieninstallation "Klangkörper"
Eva Pröll, Sebastian Holnsteiner, Bilder
"hANGovER_9e" und "Der elektronische Ton", Performances |
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Die Ulrichsberger Künstlergruppe Atelier-Abstrait zeigt in den
Galerieräumen des Jazzateliers die Medieninstallation "Klangkörper"
sowie Bilder von Eva Pröll und Sebastian Holnsteiner. Am Freitag und
Samstag, jeweils nach dem letzten Konzert, kuratiert Atelier Abstrait
weiters die Reihe proTON, eine elektronische Klang- und Bildschiene mit
den Gruppen "hANGovER_9e" (am FR) und "Der elektronische Ton" (am SA).
hANGovER_9e
ist ein Electrocombinat, das aus der klassischen Rock-Combo Hangover9
entstanden ist. hANGovEr_9e besteht aus: „Vibe_ho9“ - Doris Wagner,
Plattenteller, Sampler und Stimme, „Kri_ho9“ - Christian Reitmann,
Stimme und Effekte, „Dobs_ho9“ - Michael Dobernig, Rechner (Ton und
Video) und andere Instrumente, „Lupo_ho9“ - Michael Schweiger, Rechner
(Ton und Video) und Drums. hANGovER_9e macht Livemusik, Geräuschteppiche
und Klanglandschaften und Visuals - mit neuen Zugangsweisen zu einer
Idee die mal Punk genannt wurde. hANGovER_9e spielen nicht Konzerte
sondern verstehen sich als Abendgestalterinnen und Soundmixerinnen, die
die ganze Location nach ihren Vorstellungen gestalten, und das nicht nur
akustisch. An diesen Abenden scheint dann die Sonne, Dobs mischt
Gewitter rein, Lupo macht Regenloops, Doris bringt den Wind zum Singen
und Kri den Donner zum Grollen ...
Der elektronische Ton
Turntable-ism & Live-Acts mit Natural Defense (HDS / Alex Schürz):
drumNbass, jungle beats; Duo Tronic (DJ Contact / R.R.): Breakbeats on
Acid, Feanattakken; RENÉ: Liquid Energy, Goa
Klangkörper
Medieninstallation von Andreas List und Florian Gruber (=
atelier_abstrait). Gruber und List entwerfen in ihrem Programm
Sezierungen des menschlichen Körpers. Geräusche und Töne einzelner
Körperpartien werden von elektroakustischen Kompositionen unterspült;
Animationen und endoskopische Körperfahrten verbinden Mensch und mediale
Installation.
Eva Pröll, Malerei
Eva Pröll, geb. 1983, Ausbildung an der HBLA für künstlerische
Gestaltung sowie an der Meisterschule für Grafik & Kommunikationsdesign
in Linz, thematisiert in ihrer Arbeit vor allem die Betrachtung des
Menschen aus verschiedensten Blickpunkten und die dabei hervorgerufenen
Empfindungen.
Sebastian Holnsteiner, "Die Welt, Gefühle, Sichtweisen" - Visuelle
Arbeiten
Holnsteiner ist ein junger Künstler aus Ulrichsberg, der sich gerne mit
visuellen Experimenten auseinandersetzt. Wahrnehmung und
Wahrnehmungs-Verschiebung sind wichtige Themen in seinen Arbeiten.
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