Dokumentation mit und über den frischgekürten
Friedensnobelpreisträger Al Gore und seinen unermüdlichen
Ökofeldzug gegen die Klimaerwärmung.
Man sollte meinen, spätestens seit „Day After
Tomorrow“ bestünde kein Bedarf mehr an Aufklärung über die sich
anbahnende Klimakatastrophe. Vielleicht übersieht man als abgeklärter
Europäer aber, wie virulent diese Diskussion in den Staaten gerade erst
wird. Dort scheint angesichts Katrina und New Orleans ein
Umweltbewusstsein erst zu keimen.
Gegen die Ignoranz einer Nation, die bis heute nicht
das Kyoto-Protokoll ratifiziert hat und Spitzenemissionswerte aufweist,
zieht Al Gore zu Felde. Der einstige Vizepräsident der USA, eine
Koryphäe auf diesem Gebiet, tourt seit Bushs Wahlsieg mit einer Kampagne
durch das Land. Über 1000 Mal hat er den gleichen Multimediavortrag über
die globalen Auswirkungen von Treibhauseffekt bis Polkappenschmelze
gehalten und äußert sich frustriert über das Ergebnis.
Er zeigt eine überwältigende Fülle von Tabellen und
Grafiken, alarmierenden Bildern und Beispielen, die einen planetaren
Notfall skizzieren und von der Bush-Regierung konsequent als größte
Falschmeldung der Geschichte geleugnet werden. Gore wird nicht müde,
über seine glänzend aufbereiteten Fakten zu referieren, deren
Präsentation der Film weitestgehend folgt und nur kurz für biographische
Einschübe oder persönliche Ansichten unterbricht.
So bietet Davis Guggenheims Film einen für Laien
leicht verständlichen Abriss des aktuellen Wissensstandes. Man fragt
sich dabei zwangsläufig, wie die USA wohl aussähen, wenn dieser
engagierte Umweltschützer und nicht George W. Bush im Weißen Haus sitzen
würde. Auch das ist eine unbequeme Wahrheit, der man sich stellen
sollte.
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