.          
     
Jazzatelier Ulrichsbg
 
       1973–2023  KALEIDOPHON  ATI  ARCHIV   
             
     

Otomo Yoshihide · Sachiko M · Dörner · Brandlmayr

Samstag, 27. Jänner 2007, 20.00 Uhr, Jazzatelier Ulrichsberg

     
  Zurück zum vorherigen ArchiveintragWeiter zum nächsten Archiveintrag   Otomo Yoshihide

Otomo Yoshihide, E-Gitarre, Turntables, Elektronik
Sachiko M, Sinuswellen
Axel Dörner, Trompete, Elektronik
Martin Brandlmayr, Perkussion

     
             
     

Otomo Yoshihide (geb. 1959 in Yokohama/Japan) zählt zu den innovativsten und prägendsten Musikerpersönlichkeiten der letzten Dekade. Nach ersten Auftritten als Rock- und Freejazz-Gitarrist in Japan, gelang ihm spätestens mit der inzwischen legendären Formation "Ground Zero" der weltweite Durchbruch. Lärm, Krach und Energie ist aber nur eine Seite seiner Arbeit, die andere Seite handelt von einem zu ausserordentlicher Subtilität fähigen Turntable- und Elektronik-Künstler. (Unvergesslich das vor einigen Jahren von Otomo für Unlimited Wels kuratierte Festival, an dem die ganze Bandbreite seiner Ausdrucksmöglichkeiten hörbar wurde.)

Yoshihides Arbeitsansatz definiert sich vor allem über die Erweiterung der E-Gitarre um allerlei elektronische Gerätschaften. Und es scheint, das paradoxerweise genau diese Erweiterung zu dem geführt hat, was Otomo heute meisterhaft beherrscht: Die Kunst der Reduktion. Eine Reduktion allerdings, die insofern bereichert, als sie hörbar macht, was ansonsten an unseren Ohren spurlos vorüberziehen würde. War es in frühen Gruppen Otomos die schiere Wucht und Quantität der Klänge, die beeindruckte, so ist es nun das Filtern, Ausscheiden und Auswählen, das gezielte Herausarbeiten signifikanter Qualitäten der Klänge, das im Mittelpunkt steht. In der Zusammenarbeit mit Musikern wie Sachiko M, Axel Dörner und Martin Brandlmayr können so feingliedrigste Klanglandschaften entstehen, die einen eher an Morton Feldman denken lassen, als an Free-Jazz.

Sachiko M (Japan), musikalische Langzeitweggefährtin Otomos, reduzierte im Laufe der Jahre ihre Instrumentenpalette radikal - mit dem Ergebnis, dass sie heute nur mehr mit einzelnen Sinustönen hantiert (ihre Sinuswellen-Solo-CD aus dem Jahr 2000 gilt bis heute als absolutes Referenzwerk). Axel Dörner (Berlin), ist im Jazz-Kontext, beispielsweise mit Alexander von Schlippenbach und der "Enttäuschung" Thelonious Monk interpretierend, genauso anzutreffen wie in avancierten Improvisationsprojekten oder Ensembles mit Nähe zur Neuen Musik. Martin Brandlmayr (Wien) war bei uns zuletzt mit John Tilbury zu Gast und ist Co-Leader von Gruppen wie Radian, Trapist oder Kapital Band 1. Neben Tony Buck ist er der wichtigste Neuerer des Perkussionsspiels der letzten Jahre.

Das Quartett entstand im Jahr 2005 auf Anregung Reinhard Kagers für die Donaueschingener Musiktage und absolviert hiermit seine erste Tournee.

 

Im Anschluss an das Konzert findet unter dem Titel "electronic nights" im Clubraum eine von Atelier-Abstrait organisierte Party statt. Nikolaus Hartmann und Florian Gruber servieren Beatcollagen, Lichtspiele und Bildexperimente mittels Turntables und Elektronik.

 
 
     

 

     
   HOME   ZURÜCKTOPEMAILKONTAKT