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Die allein erziehende Esma lebt mit ihrer
12-jährigen Tochter Sara in Grbavica, einem Stadtteil von Sarajewo, in
dem der Wiederaufbau nach den Jugoslawienkriegen der 90er Jahre nur
langsam vorangeht.
Weil Esma mit der dürftigen Unterstützung vom Staat
nicht über die Runden kommt, nimmt sie eine Stelle als Kellnerin in
einem Nachtclub an. Nur widerstrebend arbeitet Esma die Nächte hindurch,
vor allem, weil sie dann weniger Zeit für ihre Tochter hat. Esma, die
noch immer traumatisiert ist durch die gewalttätigen Ereignisse der
Vergangenheit, sucht Hilfe in einer Gruppentherapie im örtlichen
Frauenzentrum. Neben ihrer engen Freundin Sabina findet Esma einen
Seelenverwandten in Pelda, ihrem mitfühlenden Kollegen aus dem
Nachtclub.
Seit Sara, ein lebhafter Wildfang, sich eng mit
ihrem Klassenkameraden Samir angefreundet hat, kommt Fußball in ihrem
Leben nur noch an zweiter Stelle. Die beiden sensiblen Teenager sind
sich sehr nah – beide haben ihren Vater im Krieg verloren. Samir ist
jedoch erstaunt, als er hört, dass Sara nichts über den Heldentod ihres
Vaters zu berichten weiß. Saras Vater wird erneut zum Thema, als Sara
für einen Preisnachlass bei der anstehenden Klassenfahrt den Nachweis
benötigt, dass ihr Vater ein Kriegsheld war und den
Märtyrertod gestorben ist. Esma behauptet, dass es schwierig sei, den
offiziellen Nachweis zu bekommen, weil der Körper des Toten noch immer
nicht gefunden wurde. Gleichzeitig versucht Esma verzweifelt, das
gesamte Geld für Saras Klassenfahrt aufzutreiben.
Als Saras Klassenkameraden sie damit hänseln, dass
sie nicht auf der Liste der Märtyrerkinder steht, rastet Sara aus. Sie
begreift, dass ihre Mutter den kompletten Preis für sie bezahlt hat und
stellt sie aufgebracht zur Rede. Esma bricht zusammen und konfrontiert
das Mädchen schonungslos damit, dass sie bei einer der zahlreichen
Vergewaltigungen im Gefangenenlager gezeugt wurde. So schmerzhaft diese
Auseinandersetzung ist: für Esma ist es der erste wirkliche Schritt zur
Verarbeitung ihres tiefen Traumas. Und trotz Saras Verletztheit gibt es
Hoffnung auf einen Neuanfang für die Beziehung zwischen Mutter und
Tochter.
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