"Man muss aufnahmebereit sein, alle Sensoren auf Empfang schalten, um Partikel davon in abstrahierter Form beim Improvisieren wieder auszuspucken", lautet Ingrid Laubrocks Maxime.
Die in London lebende SWR-Jazzpreisträgerin 2009 ist vielleicht der Prototyp der modernen, multi-stilistischen Improvisatorin: Es gibt keine Verbote, keine Berührungsängste zur Tradition; sie wildert unbefangen zwischen den Stilen und spielt überzeugend frei und authentisch.
All dies fließt in ihrem Trio Sleepthief zusammen. Mit dem gefeierten Pianisten Liam Noble, ebenfalls aus London, verbindet sie eine lange musikalische Freundschaft. Im New Yorker Schlagzeuger Tom Rainey hat sie einen kongenialen rhythmischen Partner gefunden.
Ingrid Laubrock geht mit ihrem Trio neue Wege. "Wann konnte man in den letzten Jahren einer so blendend neuen Stimme begegnen; einer so präzise kultivierten Tonkultur, die so ganz anders, die bei aller Vielfalt so unbeirrbar persönlich klingt?», fragt der SWR in der Preisverleihungslaudatio. Aber der Klang allein wiederum wäre nichts ohne jenes konzentrierte, rational-kühle Formgefühl, das Ingrid Laubrock gerade in den frei improvisierten Passagen ihrer Musik unter Beweis stellt.
Aktuelle CD bei Intakt: "Sleepthief"
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