fri. oct. 01 2021
schauspielhaus
graz/Austria

Das Licht im Kasten (Premiere)
von Elfriede Jelinek.
Premiere

REGIE Franz-Xaver Mayr
BÜHNE UND KOSTÜME Korbinian Schmidt
MUSIK Matija Schellander
LICHT Thomas Trummer
VIDEO Conny Zenk
DRAMATURGIE Daniel Grünauer
MIT
Johanna Sophia Baader
Oliver Chomik
Beatrix Doderer
Sarah Sophia Meyer
Florian Köhler
Raphael Muff
Clemens Maria Riegler
Evamaria Salcher
Lukas Walcher
Henriette Blumenau
Das Licht im Kasten

(Straße? Stadt? Nicht mit mir!)

Elfriede Jelinek

Inhalt

Ihr sei nach einer Komödie, soll Elfriede Jelinek verkündet haben, ehe sie mit der Arbeit an diesem Stück begann. Und in der Tat ist der Text voll komischer Pointen und doppelbödigem Sprachwitz – und zugleich (wie könnte es anders sein) immer ganz nah am Abgründigen und Existenziellen.

Bild- und sprachgewaltig knöpft sich Jelinek das Thema Mode vor, das erklärtermaßen zu ihren eigenen Leidenschaften zählt: „Von wenig Dingen verstehe ich so viel wie von Kleidern“, behauptete sie einmal von sich selbst. Ihr fulminanter Streifzug durch die Welt der Mode erzählt von schönen Oberflächen und hässlichen Kehrseiten, vom Verhüllen und Enthüllen, von Sein und Schein, Vanitas und Vogue, Armut und Armani; vom lukrativen Geschäft mit der Sehnsucht danach, zu werden wie die Vorbilder, die uns von Werbeflächen und aus Leuchtkästen entgegenstrahlen; von der Unerbittlichkeit des Älterwerdens und dem verzweifelten Anrennen gegen den Tod, der sich auch von ständigen Kostümwechseln nicht täuschen lässt.

Und nicht zuletzt geht es in „Das Licht im Kasten“ um die Kosten unserer Kaufentscheidungen und eine immer schnelllebigere Modeindustrie, um Fast Fashion, Umweltzerstörung und die wahren „Fashion Victims“: jene ausgebeuteten und vernichteten Menschenleben, die stillschweigend in Kauf genommen werden, damit „ein Produkt, das gesät, angebaut, geerntet, gekämmt, gesponnen, gestrickt, geschnitten und genäht, veredelt, bedruckt, etikettiert, verpackt und transportiert werden muss, ein paar Euro kosten kann“, wie die niederländische Trendforscherin Lidewij Edelkoort meint.

Das Stück wird inszeniert von Franz-Xaver Mayr, dessen „Heldenplatz“ von Thomas Bernhard weiterhin im Programm zu sehen ist
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